Wegen indischer Variante
Experte sieht Briten vor dritter Corona-Welle

Versinkt Grossbritannien trotz fortgeschrittener Impfkampagne wieder im Corona-Sumpf? Ein britischer Mikrobiologe warnt angesichts der sich ausbreitenden indischen Mutation vor einem falschen Sicherheitsgefühl.
Publiziert: 31.05.2021 um 11:45 Uhr
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Mittlerweile dürfen die Briten auch wieder im Innenbereich der Pubs Bier trinken.
Foto: keystone-sda.ch

Ein Experte sieht Grossbritannien angesichts der Verbreitung der indischen Variante des Corona-Virus am Beginn einer dritten Welle. «Es hat ein exponentielles Wachstum bei der Zahl der neuen Fälle gegeben und mindestens drei Viertel sind die neue Variante», sagt der britische Mikrobiologe Ravi Gupta in einem BBC-Interview.

Die zunächst in Indien entdeckte Variante B.1.617.2 breitet sich im Land zunehmend aus und könnte trotz der weit fortgeschrittenen britischen Impfkampagne die Aufhebung der noch geltenden Corona-Beschränkungen gefährden.

Knapp 50 Prozent der Erwachsenen geimpft

Die Variante gilt ersten Erkenntnissen zufolge als deutlich ansteckender als bisherige Formen. Zwar seien die Fallzahlen derzeit noch relativ niedrig, erklärt Gupta, der in einem Gremium für neue aufkommende Virus-Bedrohungen die Regierung berät. Trotzdem sehe er Anzeichen einer beginnenden Welle. Am Sonntag zählte Grossbritannien gut 3200 neue Corona-Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 27.

«Es wird wahrscheinlich länger dauern als bei vorherigen Wellen, bis sie sich abzeichnet, weil wir ein hohes Level an Impfungen in der Bevölkerung haben», so Gupta. «Daher könnte es für einige Zeit ein falsches Sicherheitsgefühl geben, das ist unsere Sorge.» Bislang sind knapp drei Viertel der Erwachsenen in Grossbritannien erstgeimpft, knapp die Hälfte hat beide Impfdosen erhalten. (SDA)

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