Normalerweise fährt Louis Geneix (21) mit seinem Renault Clio zur Arbeit. Für den Diesel hat er letztes Jahr noch etwa 80 Franken pro Monat bezahlt. Mit den derzeit hohen Dieselpreisen muss er jedoch viel tiefer in die Tasche greifen. Laut eigenen Angaben zahle er nun das Doppelte oder sogar noch mehr, wie «France Info» berichtet.
Mit seinem Nettolohn von umgerechnet 1200 Franken bei 35 Stunden Arbeit pro Woche lohnt es sich für den 21-jährigen Kellner jetzt nicht mehr, das Auto zu nehmen. Deshalb ist er auf ein anderes Verkehrsmittel umgestiegen. Mit weniger Pferdestärke, dafür aber günstiger. «Ich bin mit dem Pferd zur Arbeit gekommen», sagt Geneix zu «France Info».
Seine Arbeitskollegen hätten ihren Augen nicht getraut, als Louis das erste Mal mit dem Pferd zur Arbeit geritten kam. Ausserdem seien auch einige andere Verkehrsteilnehmer begeistert von seinem Transportmittel gewesen. Geneix weiter: «Es gab Autofahrer, die anhielten und mir sagten, dass meine Idee top sei. Das hatte ich nicht erwartet.»
Arbeitsweg dauert mit dem Pferd deutlich länger
Mit seiner siebenjährigen Stute namens Eole, die an Autos und Strassen gewöhnt ist, möchte er aber nur einmal pro Woche zur Arbeit reiten. Während er mit dem Auto nämlich in nur zehn Minuten am Arbeitsplatz ist, braucht er mit seinem Pferd fast eine Stunde.
Wenn Louis am Arbeiten ist, bindet er sein Pferd auf einer Wiese neben dem Restaurant an. Dort gibt er der Stute dann einen Eimer voll Wasser und etwas Futter. Ausserdem kann er vom Restaurant aus jederzeit das Tier beobachten, sollte etwas sein. Der junge Kellner hofft, dass er jetzt mit seiner Initiative auch andere Menschen auf neue Ideen bringen kann. (obf)