Wegen haltlosen Pädophilie-Vorwürfen
Australischer Achtfach-Vater (†30) zu Tode gefoltert

Seine Ehefrau behauptete, Bradley L. habe ihre Töchter missbraucht und geschwängert. Ein vierköpfiger Lynchmob hat den Familienvater anschliessend entführt, brutal gefoltert und getötet. Allerdings waren die Pädophilie-Vorwürfe gänzlich erfunden.
Publiziert: 27.06.2023 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2023 um 18:27 Uhr
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Mit diesem Foto hat die Polizei in Australien nach Bradley L. gesucht. Allerdings war er schon tot.
Foto: VICTORIA POLICE

Ein brutaler Folter- und Mordfall schockiert Australien: Eine skrupellose Bande foltert und tötet den achtfachen Familienvater Bradley L.* (†30). Der Lynchmob wollte das Gesetz in die Hand nehmen, denn L. wurde vorgeworfen, seine eigenen Kinder missbraucht zu haben. Diese Beschuldigungen stellten sich vor Gericht allerdings als völlig falsch heraus.

Ereignet hat sich die Horror-Tat im Dezember 2018: L. kommt von der Arbeit nach Hause und hält ein Nickerchen. Plötzlich stürmt der vierköpfige Mob sein Haus in der südöstlichen Siedlung Lakes Entrance. Wie «Daily Mail» berichtet, fesselt die bewaffnete Bande den Mann und wirft ihn in den Kofferraum.

Frau verrät eigenen Ehemann

Seine Entführer sind Teil einer selbst ernannten Bürgerwehr. Der Name: Freedom Fighters (zu Deutsch: Freiheitskämpfer). Das Ziel der Bande sei es laut eigenen Angaben, Jagd auf Pädophile zu machen.

Ins Visier der Bande geriet L. durch seine eigene Frau. Jana H.*, die drei Kinder mit L. hat, behauptete, ihr Ehemann habe ihre Töchter missbraucht. Sie erzählte dem Freedom-Fighters-Anführer Albert T.*, dass ihr Mann ihre zwei minderjährigen Töchter geschwängert habe. Vor Gericht stellte sich später heraus: Das war eine eiskalte Lüge.

So war Jana H. an der Entführung beteiligt. Sie hat dem Killerkommando die Tür geöffnet, um L. zu entführen. Dieser wurde dann auf ein abgelegenes Grundstück gebracht. Dort wird der Familienvater mehrere Stunden gefoltert – unter anderem mit einer Kettensäge und einer Tattoo-Nadel. Auf grausame Weise versuchte der Lynchmob, ein Geständnis aus L. herauszupressen. Schliesslich erschoss Albert T. das Opfer mit einer Schrotflinte.

Die Polizei nahm die vier Entführer sowie Jana H. fest. Das Gericht hat sie alle schuldig gesprochen. Die Frau des Ermordeten wurde zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Gefängnisstrafen für die Entführer bewegen sich zwischen acht und zehn Jahren. Das Strafmass für Albert T., der als Todesschütze identifiziert wurde, ist noch nicht bekannt.

* Name bekannt


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