«Weg von Sowjet-Ausrüstung»
Ukraine soll Nato militärisch ebenbürtig werden

Die Ukraine ist aktuell abhängig von Waffen aus dem Westen. Doch die Nato will die Verteidigung des Landes strategisch aufbauen – über Jahre. Ziel ist es, die Ukraine militärtechnisch ebenbürtig mit der Nato zu machen.
Publiziert: 13.10.2022 um 01:33 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2022 um 07:29 Uhr
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Ein Grossteil der militärischen Ausrüstung in der Ukraine stammt aus Sowjet-Zeiten. Hier ein 2S7-Pion, entwickelt in den 70ern.
Foto: AFP

Die ukrainische Verteidigung bestand vor dem von Russland begonnenen Krieg fast ausschliesslich aus veralteter Ausrüstung. Die Nato arbeitet nun an einem Zehnjahresplan für den Wiederaufbau der ukrainischen Verteidigungsindustrie.

Das Ziel: Die militärische Ausrüstung der Ukraine auf ein Nato-Level anzuheben. Nächste Woche soll es diesbezüglich zum ersten Treffen zwischen der Nato und der Ukraine kommen.

Ukraine soll «interoperabel mit Nato» werden

«Wir werden uns mit den Anforderungen an die Verteidigungsplanung befassen, um die Ukraine vollständig interoperabel mit der Nato zu machen», sagt ein hochrangiger Nato-Beamter zu «Politico». Damit werde man erreichen, dass die verschiedenen Systeme und Techniken von Nato und Ukraine fähig sind, zusammenzuarbeiten.

Er sagt: «Es geht um die Umstellung von sowjetischer Ausrüstung auf Nato-kompatible westliche Ausrüstung.» Denn die Ukraine müsse «weg von der sowjetischen Ausrüstung».

Es geht bei dem langfristigen Plan nicht darum, der Ukraine aktuell Waffen zu liefern – man geht darüber hinaus. Die Waffenlieferungen aus dem Westen laufen weiter. Doch der angestrebte Zehnjahresplan soll die Ukraine militärtechnisch einem Nato-Land gleichwertig machen.

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Zuständig ist auch die Ukraine Defense Contact Group, eine Gruppe von 50 Nationen, die sich für die Bewaffnung und Versorgung der ukrainischen Soldaten einsetzen. Am Mittwoch trafen sie sich in Brüssel zur bereits sechsten Sitzung.

Versprechen aus der Nato

Die noch einmal verstärkten Anstrengungen des Westens, die Ukraine militärisch zu unterstützen, sind eine direkte Antwort auf die russischen Raketenangriffe auf zivile Ziele in den letzten Tagen.

So werden zum Beispiel die USA Waffen zur Luftverteidigung an die Ukraine senden. Ziel bleibt es, Russland aus der Ukraine zu vertreiben. «Wir werden so viel wie möglich tun, solange wir können, und wir werden so viel wie nötig tun, solange es nötig ist», sagte der oberste US-General, Mark Milley (64), nach dem Treffen. (euc)


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