Auf der thailändischen Insel Ko Samui herrscht akute Wasser-Not. Grund für das Problem ist laut Medienberichten eine anhaltende Dürre. Zusätzlich wollen nach der Corona-Pandemie mehr Touristen als sonst die Trauminsel bereisen. Dies, obwohl Ko Samui keine typische Sommerdestination ist.
Die Behörden haben Rationierungen ab dem 1. Juli angekündigt: So soll in den verschiedenen Regionen der Insel nur noch abwechselnd und tageweise Wasser aus den Leitungen kommen. Hoteliers könnten gezwungen werden, Süsswasser bei privaten Anbietern einzukaufen. Dies könnte sich schlussendlich auf die Hotelpreise auswirken, gab der örtliche Tourismusverband bekannt.
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Thailand ist nicht das einzige Land, das mit Dürren und Wasserknappheit zu kämpfen hat. Über Südostasien hat sich in den vergangenen Wochen eine brütende Hitze ausgebreitet, die unter anderem vom Wetterphänomen El Niño verursacht wird, wie die Zeitung «Financial Times» berichtet. Von Malaysia über Vietnam bis zu den Philippinen kämpfen die Behörden gegen Dürren und Waldbrände. In Vietnam hat die Knappheit bereits die Wasserkraftproduktion beeinträchtigt und zu Stromausfällen in der gesamten Wirtschaft geführt.
Die Regierungen der betroffenen Länder appellieren deshalb an ihre Bevölkerung, Wasser zu sparen. Chadchart Sittipunt (57), der Gouverneur von Bangkok, äusserte sich in der «Bangkok Post» besorgt über eine mögliche Dürreperiode während der eigentlichen Regenzeit. Der Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos Jr. (65), sagte vergangene Woche im Rahmen einer Videokonferenz: «Wir alle können helfen. Jeder von uns kann etwas tun.»
Das Wettergeschehen El Niño hat seinen Ursprung im Pazifischen Ozean und ist durch überdurchschnittlich hohe Meeresoberflächentemperaturen gekennzeichnet. Auswirkungen von El Niño können auch noch Monate später auftreten und sich bis ins nächste Jahr hinziehen.
Schweizer Reiseanbieter besänftigen
Müssen sich Schweizer Asien-Reisende jetzt Sorgen machen? Auf Anfrage von Blick erklärt Sonja Ptassek, Mediensprecherin vom Reiseanbieter Tui Suisse, dass die Lage vor Ort derzeit beobachtet werde. Tui stehe ausserdem mit den verschiedenen Hoteliers in Kontakt.
Bei Globetrotter Schweiz tönt es ähnlich. Mediensprecherin Sandra Studer zu Blick: «Wir sind in konstantem Austausch mit unseren Partnern. Zurzeit gibt es gemäss Rückmeldungen keinen Grund zur Beunruhigung. Aktuell verzeichnen wir keine Stornierungen für Ko Samui aufgrund der Wassersituation.» Sollte sich die Situation verschärfen, würden die Kunden entsprechend informiert.
Betreffend Trockenheit im südostasiatischen Raum empfiehlt Globetrotter allen Reisenden einen gewissenhaften und sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen. Ob die Knappheit einen Einfluss auf die Preise haben wird, könne nach derzeitigem Stand noch nicht gesagt werden. Dies bestätigt auch Markus Flick, Mediensprecher von Kuoni Reisen. «Wann immer behördliche Anordnungen oder Empfehlungen für Feriengäste ausgearbeitet werden, leiten wir diese an unsere Gäste weiter», sagt er zu Blick. Die Wasserknappheit habe nach aktuellem Stand noch keine Auswirkungen auf touristische Leistungen.