Warten sie hier auf den Kriegs-Einsatz?
Zahlreiche Russen-U-Boote im Hafen von Sewastopol gesichtet

Sewastopol gilt als wichtiger Marinestützpunkt der Russen im Krieg. Dort befinden sich U-Boote aller Art – laut einem Experten sogar ein merkwürdiges Mini-U-Boot.
Publiziert: 12.07.2022 um 20:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2022 um 20:59 Uhr
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Im Hafen von Sewastopol befinden sich die U-Boote der russischen Marine. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Sewastopol auf der Krim ist ein wichtiger Marinestützpunkt des russischen Militärs und damit ein Zentrum russischer U-Boot-Aktivität. Immer wieder nutzen russische U-Boote, die im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden, den Hafen als Startpunkt für ihre tödlichen Fahrten.

Aktuell befinden sich mehrere U-Boote der Kilo-Klasse dort und feuern Marschflugkörper auf die Ukraine ab, wie der Marineexperte H I Sutton* auf seiner Website schreibt. Zudem befinde sich die Kilo Alrosa (Projekt 877) für Tests in Sewastopol.

Die Kilo Alrosa ist das einzige seiner Art, das noch im Einsatz ist. Alle anderen U-Boote des Projekts 887 sind durch eine modernere Variante ersetzt worden. Die Alrosa hat eine Länge von 76,2 Metern und einen Tiefgang von 6,5 Metern.

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Russen planen Angriff

Das U-Boot der Kilo-Klasse kann eine Unterwassergeschwindigkeit von 20 Knoten (37 km/h) erreichen, bis zu 300 Meter tief tauchen und 45 Tage fahren. Die Besatzung besteht aus 52 Mann. Zudem kann die Klasse bis zu vier Kaliber-Marschflugkörper zur Bekämpfung von Überwasser- und Bodenzielen an Bord haben.

Ob die Kilo Alrosa auch im russischen Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, ist offen. Wie «The Drive» schreibt, ist es aber nicht unwahrscheinlich – denn der Kreml plane einen umfangreichen Angriff auf die Ukraine mit Marschflugkörpern, die auch von der Kilo Alrosa aus starten können.

Merkwürdiges Mini-U-Boot im Hafen gesichtet

Wie ukrainische Medien übereinstimmend berichten, sollen russische Streitkräfte zudem vier der sechs U-Boote des Projekts 636 Varshavyanka von Sewastopol ins Schwarze Meer verlegt haben. Anfang Juli befand sich nur noch eines dieser U-Boote im Hafen von Sewastopol.

Laut Marine-Kenner Sutton liegt zurzeit noch ein weiteres interessantes U-Boot in Sewastopols Hafen: ein «merkwürdiges Mini-U-Boot». Bilder von diesem Unterwasserschiff gibt es keine, da der Experte seine Quellen schützen will.

Das sieben bis zehn Meter lange Boot kombiniert laut Sutton einen Schnellboot-ähnlichen Rumpf mit einer Plexiglas-Kugel als Druckkörper für die Besatzung. Die Kugel sei am Heck angebracht, wo man den Mannschaftsraum eines Schnellbootes erwarten würde. Möglicherweise fahre das Boot beim Untertauchen sogar «rückwärts». «Diese Idee wurde schon früher verwendet und macht hydrodynamisch Sinn.»

Aufgrund der Farben und der Indizien scheint es sich um ein privates Tauchboot zu handeln, schreibt Sutton weiter. Doch angesichts des Krieges seien ungewöhnliche Tauchfahrzeuge «natürlich von Interesse». (chs)

*So nennt sich der Experte selbst. Sein richtiger Name ist nicht bekannt.

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