Völlig verzweifelt blickt Olena Kurilo (53) in die Kamera. Ihr Kopf ist mit einem dicken Verband eingewickelt, die Bandage blutgetränkt. Ihre Haare, ihr Schal – alles ist voller Blut. Und trotzdem lebt sie: Kurilo hat einen russischen Raketenangriff auf ihre Wohnsiedlung überlebt.
Das Bild vom Donnerstag geht um die Welt. Es steht sinnbildlich für den Tod und die Zerstörung, die der Krieg über die Ukraine bringt. Hinter Kurilo sind zerstörte Fenster und Balkone zu sehen. Der Wohnblock am Rand der Stadt Charkiw ist eine Ruine.
Haus nicht mehr bewohnbar
Dass es je zu einem Angriff Russlands auf die Ukraine kommen würde, hätte Kurilo «in ihrem Leben nie gedacht», schreibt die Zeitung «Daily Mail». Ihr Haus sei bei dem Angriff «komplett zerstört» worden, erzählt sie gegenüber der Zeitung.
Schon kurz nach dem Angriff sagte die Lehrerin und Schulleiterin zur Nachrichtenagentur European Press, das Haus sei nicht mehr bewohnbar. «Es gibt keine Türen mehr, keine Fenster. Eine Tür ist nach dem Einschlag der Rakete sogar durch das ganze Haus geflogen. Der Boden ist komplett eingestürzt.»
«Hatte einen riesigen Schutzengel»
Auch sie selbst sei zu Boden geschleudert worden. «Ich war mit Glassplittern bedeckt. Trümmerteile flogen auf mich zu. Mein erster Gedanke war: ‹Ich bin nicht bereit zu sterben›. Dann war es plötzlich ganz still.»
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Nach der Attacke sei sie auf die Strasse gerannt und habe versucht, die Blutungen zu stoppen. «Ich habe meine Jacke, meinen Schal, mein T-Shirt benutzt. Einfach alles, was irgendwie verfügbar war.»
Kurilo wird nach dem Raketen-Einschlag im Spital behandelt. Sie zeigt sich dankbar, dass sie den Angriff am Donnerstag überlebt hat. «Ich hatte unglaublich viel Glück und einen riesigen Schutzengel.» (zis)