Die Taliban haben ein neues Super-Auto: Vor zwei Wochen haben sie den Mada 9 vorgestellt – ihr erster, einheimisch entwickelter Sportwagen. Produziert hat ihn die Firma Entop in der afghanischen Hauptstadt Kabul.
Für Aufsehen sorgt das Vehikel, weil es aus einem Land kommt, das für Armut und Krieg bekannt ist, und nicht für Luxuskarossen. Statt teurer Autos sind auf den Strassen jede Menge Toyotas zu sehen. Kein Wunder: Sie sind günstig und haben eine lange Lebensdauer. Die Vorliebe der Taliban für Toyota reicht zurück in die Mitte der 90er Jahre. Als die Kämpfer 1996 den Präsidenten töteten und das Islamische Emirat ausriefen, fuhren sie einen Toyota Hilux.
Die Toyota-Vorliebe der Taliban zeigt sich dementsprechend auch im Mada 9. Der neue Wagen ist mit einem Vier-Zylinder-Motor ausgerüstet, derselbe, den der Corolla hat, eines der bekanntesten Toyota-Modelle.
Rund 30 Techniker waren am Werk
Der Corolla-Motor sei so modifiziert worden, «dass, wenn man aufs Gaspedal drückt, er stark genug ist», sagt Ghulam Haidar Shahamat, der Chef des Afghanistan Technical Vocational Institute (ATVI), gegenüber den afghanischen TOLO News. Entop hat mit ATVI zusammengearbeitet, um den Mada 9 herzustellen.
Entworfen und gebaut hat Mada 9 ein 30-köpfiges Techniker-Team von Entop und ATVI. In Kürze soll es auch eine elektrische Variante davon geben. Zuerst will Entop das Auto in Afghanistan verkaufen, bevor es global abgesetzt wird.
Entop hält sich bedeckt, was den Preis anbelangt. Auch zu den Funktionen des Wagens ist bisher nicht viel bekannt, wie die Plattform Quartz berichtet. Über wie viel PS der neue Sportwagen verfügen soll, darüber schweigen die Taliban. Auch über die mögliche Höchstgeschwindigkeit. Ein Zeitplan für die Massenproduktion liegt bislang ebenso wenig vor. (tva)