In Afghanistan sollen Mitarbeiterinnen aller nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen (NGO) bis auf weiteres von ihrer Arbeit suspendiert werden.
Das forderte das Wirtschaftsministerium des Landes am Samstag in einem Schreiben. Grund dafür sei, dass die Frauen die Vorschriften der Taliban-Führung in Bezug auf das Tragen eines Hidschabs, also eines Kopftuchs, nicht einhielten. Komme eine Organisation dieser Anordnung nicht nach, werde ihre Lizenz entzogen, hiess es in dem Schreiben.
Das Schweizer Aussendepartement (EDA) zeigt sich schockiert über den Plan des afghanischen Wirtschaftsministeriums. Das EDA evaluiert die Folgen für die humanitären Bemühungen, schrieb es auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. «Wir fordern die Taliban auf, den Entscheid zu überdenken», hiess es vom EDA weiter.
Scharfe internationale Verurteilungen
Auch US-Aussenminister Antony Blinken (60) äusserte sich am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter «zutiefst besorgt». Dieses Verbot für Frauen werde die Versorgung mit humanitärer Hilfe in Afghanistan durcheinanderbringen. «Frauen spielen bei humanitären Hilfsaktionen weltweit eine zentrale Rolle», so Blinken. Eine solche Entscheidung könnte verheerende Folgen für die Menschen in Afghanistan haben.
Uno-Generalsekretär António Guterres sei «zutiefst beunruhigt» über die angebliche Anordnung der radikalislamischen Taliban, teilte sein Sprecher Stéphane Dujarric am Samstag (Ortszeit) in New York mit. «Diese Entscheidung wird die Arbeit zahlreicher Organisationen untergraben, die im ganzen Land den Schwächsten helfen, vor allem Frauen und Mädchen.»
Die Vereinten Nationen und ihre Partner, einschliesslich nationaler und internationaler NGOs, unterstützten derzeit mehr als 28 Millionen Afghanen, die für ihr Überleben von humanitärer Hilfe abhingen.
Uno-Generalsekretär António Guterres sei «zutiefst beunruhigt» über die angebliche Anordnung der radikalislamischen Taliban, teilte sein Sprecher Stéphane Dujarric am Samstag (Ortszeit) in New York mit. «Diese Entscheidung wird die Arbeit zahlreicher Organisationen untergraben, die im ganzen Land den Schwächsten helfen, vor allem Frauen und Mädchen.»
Die Vereinten Nationen und ihre Partner, einschliesslich nationaler und internationaler NGOs, unterstützten derzeit mehr als 28 Millionen Afghanen, die für ihr Überleben von humanitärer Hilfe abhingen.
Die Europäische Union verurteile das jüngste Verbot der Taliban ebenfalls aufs Schärfste, twitterte EU-Kommissionssprecherin Nabila Massrali in der Nacht zum Sonntag. Es handle sich um einen «klaren Bruch humanitärer Grundsätze». Die EU bewerte derzeit den Einfluss, den das Verbot auf seine Hilfe für Afghanistan haben werde.
Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Islamisten Frauenrechte in Afghanistan massiv eingeschränkt. Viele Frauen durften nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren. Mädchen und Frauen sind mittlerweile vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen. Am Dienstag haben die Taliban Frauen von allen Hochschulen verbannt. Frauen, die für ihre Rechte protestierten, wurden in der Vergangenheit immer wieder, teils auch über mehrere Wochen, festgehalten. (kes/SDA)