Von wegen Dürre!
Griechen haben so viel Wasser wie seit Jahren nicht mehr

Viel Sonne, wenig Regen. Die Welt ächzt unter einer Dürre-Welle. Nicht aber Griechenland. Hier gibt es so viel Wasser wie schon lange nicht mehr. Wie kann das sein?
Publiziert: 31.08.2022 um 11:55 Uhr
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Die Griechen können sich freuen. Die Wasserspeicher sind so voll wie schon lange nicht mehr.
Foto: keystone-sda.ch

Verkehrte Welt: Während anderswo in Europa Dürre herrscht, freut sich Griechenland in diesem Sommer über besonders viel Wasser. Allein die Wasserspeicherseen für den Grossraum Athen, wo mehr als ein Drittel aller Einwohner des Landes lebt, sind laut der griechischen Wassergesellschaft EYDAP so voll wie seit Jahren nicht mehr.

Aktuell enthalten sie demnach rund 1,14 Milliarden Kubikmeter Wasser – und es regnet vielerorts weiter. Auf dem Olymp, dem höchsten Gebirge Griechenlands, hat es sogar schon geschneit, wie der Sender Skai berichtete.

Verantwortlich für die gute Wassersituation sind die ergiebigen, teils auch sehr starken Regenfälle der vergangenen Wochen und Monate. Sie seien für die Jahreszeit in Griechenland ungewöhnlich, urteilen griechische Meteorologen.

Letztes Jahr kämpfte das Land gegen verheerende Waldbrände

Das bekamen vor allem die Touristen zu spüren, die in den normalerweise sonnig-heissen Urlaubsregionen des Landes plötzlich tagelang auf Regenschirme angewiesen waren. Selbst auf Kreta weit im Süden des Landes sowie auf der Halbinsel Peloponnes und den sonst recht trockenen Kykladeninseln wie Mykonos, Naxos und Paros regnete es immer wieder.

Zum Teil kam es dabei zu Überschwemmungen und Stromausfällen; mancherorts beklagten Landwirte ausserdem Hagel- und Graupelfälle, die die Nutzpflanzen zerstörten. Insgesamt aber hielten sich die Schäden im Rahmen.

Stattdessen wurde durch den Regen sehr zur Erleichterung der Menschen die Feuergefahr gebannt. Noch im vergangenen Sommer kämpfte Griechenland mit verheerenden Waldbränden, die Zehntausende Hektar Natur vernichteten. In diesem Sommer fiel die Waldbrandbilanz bisher eher glimpflich aus. Aktuell wird die Brandgefahr von der Feuerwehr landesweit als niedrig bis leicht erhöht eingestuft.

Über 40 Grad in China

Anders sieht es dagegen in China aus. Eine seit Wochen anhaltende Dürre- und Hitzewelle hatte Mitte August in Teilen des Landes sogar eine Stromknappheit ausgelöst. Wegen der anhaltenden Trockenheit führen viele Flüsse in China deutlich weniger Wasser.

Betroffen ist mit dem Jangtse auch der drittlängste Fluss der Welt, der mehrere Wasserkraftwerke versorgt. Ausserdem kam es zu mehreren Buschbränden rund um Chongqing, für die Behörden ebenfalls die anhaltende Trockenheit und Hitzewelle verantwortlich machten. 1500 Menschen mussten evakuiert werden.

Laut Regierungsangaben erleben grosse Teile des Landes derzeit den heissesten und trockensten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961. Die Temperaturen haben in den vergangenen Wochen vielerorts die Marke von 40 Grad immer wieder überschritten. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, sind derzeit 14 Regionen und Provinzen von «mittelschwerer bis schwerer» Dürre betroffen. (SDA/jmh)

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