Wenige Tage nach dem Ausstieg aus dem internationalen Vertrag zum Verbot von Atomtests hat Russland nach eigenen Angaben eine mit Atomsprengköpfen ausrüstbare Interkontinentalrakete getestet. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, eine Rakete vom Typ Bulawa sei im Weissen Meer vom U-Boot «Imperator Alexander III.» aus abgeschossen worden und habe zur geplanten Zeit ein Ziel auf der Tausende Kilometer entfernten Halbinsel Kamtschatka getroffen. Es handelt sich um den ersten Test einer Bulawa-Rakete seit über einem Jahr.
Die zwölf Meter langen Bulawa-Raketen mit dem Nato-Codenamen SS-NX-30 haben eine Reichweite von 8000 Kilometern, sie sind ein Herzstück der russischen Nuklearstrategie. Das strategische U-Boot «Imperator Alexander III.», von dem aus das Geschoss nun abgefeuert wurde, ist laut russischer Armee mit 16 Bulawa-Raketen ausgerüstet.
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Ausstieg aus Kernwaffenteststopp-Vertrag
Seit Beginn des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 hat der russische Präsident Wladimir Putin (71) mehrfach eine aus westlicher Sicht aggressive Rhetorik zu Atomwaffen verwendet. Im Sommer 2023 verlagerte Moskau taktische Atomwaffen auf das Gebiet seines Verbündeten Belarus, dessen Staatsgebiet an mehrere Nato- und EU-Staaten angrenzt.
Putin besiegelte am Donnerstag mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Gesetzes den Ausstieg aus dem Kernwaffenteststopp-Vertrag (CTBT). Am Freitag erklärte das russische Aussenministerium jedoch, weiterhin auf Atomwaffentests verzichten zu wollen. (AFP)