Auf ihn wartete die Giftspritze, Julius Jones (42) sollte sterben. Der Afroamerikaner war 2002 wegen der Ermordung eines Geschäftsmannes zum Tod verurteilt worden. Jahrelang wartete er im US-Bundesstaat Oklahoma auf die Hinrichtung. Am Donnerstag sollte der 42-Jährige getötet werden. Doch in letzter Minute wurde sein Leben gerettet.
Der konservative Gouverneur Kevin Stitt (48) wandelte das Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe um. Millionen Menschen, unter ihnen Prominente wie Reality-TV-Star Kim Kardashian (41), hatten sich im Netz für den 41-jährigen Todeskandidaten eingesetzt, an dessen Schuld erhebliche Zweifel bestehen.
Jones hat den Mord an dem Geschäftsmann stets bestritten und immer wieder erklärt, er sei vom wahren Täter in eine Falle gelockt worden. Jones beklagte auch, von seinen ersten Anwälten schlecht verteidigt und während des Prozesses diskriminiert worden zu sein. Eine TV-Dokumentation befasste sich später mit Verfahrensfehlern in dem Fall.
Keine Aussichten auf vorzeitige Entlassung aus dem Knast
Umstritten war die geplante Hinrichtung auch, weil sie per Giftspritze vollzogen werden sollte und es in Oklahoma dabei immer wieder schwerwiegende Probleme gab. Als möglicher Faktor wurde die Verwendung des Beruhigungsmittels Midazolam in der Giftspritze identifiziert. 2015 wurde die Vollstreckung von Todesurteilen in dem konservativ geprägten Bundesstaat deswegen ausgesetzt.
Die Hinrichtungen wurden dann Ende Oktober wieder aufgenommen. Als am 28. Oktober der wegen Mordes zum Tod verurteilte John Grant (†60) hingerichtet wurde, erbrach er sich nach Angaben von anwesenden Journalisten und erlitt Krämpfe. Die Gefängnisbehörden erklärten dagegen, die Hinrichtung sei ohne «Komplikationen» über die Bühne gegangen.
Oklahomas Gouverneur Stitt stoppte nun die Hinrichtung von Julius Jones – rund vier Stunden vor der geplanten Vollstreckung des Todesurteils. Der Gouverneur legte aber fest, dass Jones keine Aussichten auf eine vorzeitige Haftentlassung hat und damit bis zum Ende seines Lebens im Gefängnis bleiben muss. (AFP/jmh)