Die Hütte ist voller Menschen. Laute Musik dröhnt aus den Boxen und die Stimmung ist ausgelassen. In einer Après-Ski-Beiz in Kitzbühel wird am Wochenende ordentlich gefeiert. Von Corona-Massnahmen keine Spur. Niemand trägt eine Maske. Abstand? Fehlanzeige! Und mittendrin der Millionär Florian Gschwandtner, der die Party-Bilder via Instagram auch noch voller Freude teilt.
Die Aufnahmen sorgten in Windeseile für rote Köpfe und jede Menge Kritik. Österreich kämpft derzeit wie viele europäische Länder mit einer weiteren Corona-Welle, die vor allem von der hochansteckenden Omikron-Variante getrieben wird. Umso grösser ist der Aufschrei nach den Party-Bildern.
«Das Video ist ein Schlag ins Gesicht für alle Gastronomen, die sich an die Gesetze und Verordnungen halten», sagt Mario Pulker von der Wirtschaftskammer Österreich zu Vol.at. Auch Klaus Winkler, der Bürgermeister von Kitzbühel, ist wütend angesichts der Party-Bilder. «Wir sind richtig sauer», sagt er APA. Solch ein Verhalten sei «völlig inakzeptabel».
Betrieb der Bergbahn wurde beschränkt
Inzwischen hat sich Gschwandtner entschuldigt. Es sei ein Fehler gewesen, nach einem Skitag noch mit Freunden an der Feier teilzunehmen. «Es tut mir leid, meiner Vorbildfunktion hier nicht gerecht geworden zu sein», heisst es in einem Statement.
Gleichzeitig betont der Unternehmer, der durch den Verkauf der Lauf-App Runtastic zum Millionär wurde, dass er den Eindruck habe, dass sich in der Region Kitzbühel alle Beteiligten, wie die Angestellten der Bergbahn oder die Gastronomen, stets bemühen würden, sich an die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.
Erledigt ist die Sache damit aber nicht. Die Regierung hat die Massnahmen nun vor den Ski-Weltcuprennen vom Wochenende verschärft. Ab Mittwoch bleibt die Aussengastronomie in Kitzbühel geschlossen. Zudem werde der Betrieb der Hahnenkammbahn eingeschränkt. Sie fahre nicht mehr an den Abenden des Rennwochenendes, wie der ORF berichtet. (jmh)