Als Präsident Selenski (44) Ausländer dazu aufrief, sich der Ukraine im Kampf gegen Russland anzuschliessen, meldeten sich rund 20'000 Freiwillige aus aller Welt. Zu ihnen gehörte auch der Brite Shane Matthew (34).
Matthew ist ein Veteran der britischen Armee und diente als Scharfschütze bereits zweimal in Afghanistan, wie «Business Insider» berichtet. Jetzt hilft er in der Ukraine bei der Ausbildung von Kämpfern mit. Er lehrt freiwillige Zivilisten unter anderem, wie man mit einer Waffe umgeht.
Für den Veteranen ist klar: Putins Truppen sind schlecht im Gefecht. So berichtet der Brite der «Times», dass die russischen Streitkräfte den ukrainischen «taktisch unterlegen» seien. Einmal hätte er gesehen, wie eine 12-köpfige russische Fusspatrouille in Panik geriet, als sie beschossen wurde. Die meisten seien dabei getötet worden und einige wenige seien geflüchtet. Dieses Verhalten zeuge von «völliger Inkompetenz».
Ukrainische Soldaten ohne Erfahrung trotzdem fähiger
Sein Urteil fällt hart aus. «Die Taliban würden es besser machen», sagt Matthew, der sowohl die Russen als auch die Taliban im Krieg erlebt hat. Deshalb sei er auch «zu 100 Prozent auf der Gewinnerseite». Weiter erzählt er, dass 50 ukrainische Soldaten in einer seiner Trainingseinheiten noch nie beschossen wurden und trotzdem fähiger als ihre russischen Kollegen seien.
Das russische Militär konnte bisher zwar vordringen, hat aber erstaunlich langsame Fortschritte gemacht. Der russische Präsident Wladimir Putin (69) ging ursprünglich davon aus, innert zwei Tagen die Hauptstadt Kiew einzunehmen. Ein Trugschluss. Noch immer wird die Stadt hart umkämpft.
Dazu kommt, dass die Ukraine bereits fünf russische Generäle und den Kapitän der Schwarzmeerflotte getötet haben soll. Auch immer mehr russische Soldaten fallen im Krieg. Der Ukraine zufolge wurden bisher bereits mehr als 14'000 russische Soldaten getötet. Das Pentagon hingegen schätzt die Zahl auf 7000, und der Kreml behauptet, nur 498 Soldaten verloren zu haben. (obf)