FPÖ-Abgeordneter testet im Parlament Coca-Cola mit Schnelltest
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Ösi-Politiker geht viral:Osi-Politiker durch Coca-Cola-Schnelltest weltberühmt

Virale Dummheit im österreichischen Parlament
Ösi-Politiker testet Coca-Cola mit Corona-Schnelltest

Ein FPÖ-Abgeordneter in Österreich inszenierte im Parlament live einen Corona-Schnelltest. Proband: Ein Glas Cola. Das Resultat: positiv. Warum das nichts bedeutet.
Publiziert: 11.12.2020 um 18:39 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2020 um 11:52 Uhr
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FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz schmiert Cola auf den Schnelltest. Bewusst oder unbewusst vernachlässigt er die Betriebsanleitung.
Foto: Zvg
Beat Michel

Das Video des Ösi-Parlamentariers Michael Schnedlitz (36) geht um die Welt. Der FPÖ-Generalsekretär testet im Parlament ein Glas Cola auf Corona. Am Schluss seiner Rede zeigt der Teststreifen ein positives Resultat. Er poltert danach, dass Schnelltests nichts taugen und die Investition für Corona-Massentests verschwendetes Geld sei.

Das Video wird vor allem unter Anhängern von Verschwörungstheorien und Impfgegnern eifrig geteilt. Es hat sich auf Twitter innert Stunden rund um den Erdball verbreitet. Natürlich gab auch die deutsche Rechtsaussen-Partei AfD ihren Senf dazu. Abgeordnete Alice Weidel (41) applaudierte auf Twitter und stellte die Inszenierung ihres Gesinnungsgenossen als Beweis hin. Doch eine Mehrheit der Reaktionen im Internet sind kritisch. Und sie haben recht. Das Theater im Parlament hat nichts mit der Funktionstüchtigkeit der Schnelltests zu tun.

Test falsch eingesetzt

Der FPÖ-Politiker hat den Test schlicht falsch angewendet. Schnedlitz hat die Cola direkt auf den Teststreifen geschmiert. Wie eine Fachfrau des Herstellers Dialab gegenüber der Zeitung «Welt» schreibt, kann das nicht funktionieren. Die Probe wird nämlich immer zuerst in dem sogenannten Puffer ausgeschwenkt, dann erst aufgetropft. Cola ist mit einem PH-Wert von unter drei viel zu sauer für einen Vergleich mit menschlichen Körperflüssigkeiten. Cola reagiert mit den Antikörpern, die eigentlich die Virenproteine einfangen sollten.

Schwangerschaftstest wäre auch positiv

«Da wäre auch ein beliebiger Schwangerschaftstest positiv geworden. Bevor der Herr Abgeordnete solch peinliche Statements öffentlich macht, wäre es eventuell sinnvoll, sich davor, nur ein wenig, mit der Chemie zu beschäftigen», sagt die Managerin von Dialab.

In der Schweiz ist dieser Schnelltest nicht zugelassen. Hier kommen Kits von Roche und Abbott zum Einsatz. Heute Freitag haben im Kanton Graubünden grossflächige Massentests begonnen. Die Bündner setzen auf Schnelltests des amerikanischen Herstellers Panbio Abbott. Und vertrauen darauf, dass die Angaben zur Genauigkeit (Sensitivität: 91,4 Prozent) stimmen. Laut Hersteller fallen rund 0,2 Prozent der Test fälschlicherweise positiv aus. Dafür liegt das Resultat bereits nach 20 Minuten vor.

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