Viel Frust vor Treffen
An dieser Ramstein-Konferenz geht es ums Ganze

Zum elften Mal haben sich Vertreter der Ukraine-Unterstützer auf dem US-Militärflugplatz Ramstein in Deutschland getroffen. Dabei ging es um brisante Themen: Einerseits wurde die weitere Militärhilfe diskutiert, andererseits ging es auch um die Pentagon-Leaks.
Publiziert: 21.04.2023 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2023 um 21:06 Uhr
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Zum elften Mal treffen sich die Verteidigungsminister der Ukraine-Alliierten in Ramstein (Deutschland).
Foto: Getty Images
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba (42) findet am Donnerstag klare Worte zur europäischen Militärhilfe an die Ukraine – und sie sind wenig schmeichelhaft: «Die Unfähigkeit der EU, ihre eigene Entscheidung über die gemeinsame Beschaffung von Munition für die Ukraine umzusetzen, ist frustrierend», ätzt er auf Twitter.

Genau zu diesem Thema – der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine – hat die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im deutschen Ramstein beraten. Das deutsche Verteidigungsministerium sowie der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) haben bereits im Vorfeld angekündigt, dass die Luftverteidigung der Ukraine im Mittelpunkt der Gespräche stehen wird. Schon seit Monaten fordert Kiew die Lieferung moderner Kampfjets und Langstreckenwaffen.

Ramstein-Vertreter beraten über Munition

Das angegriffene Land braucht dringend Granaten, um ihre laufende Verteidigung gegen den russischen Angriff aufrechterhalten und eine weitreichende Offensive starten zu können. Die EU hat zugesagt, bis zum Jahresende eine Million Granaten zu liefern, doch laut «Politico» ist es unwahrscheinlich, dass sie dieses Ziel erreichen wird. Trotzdem garantieren die Verbündeten weiterhin Unterstützung für die Ukraine – moralisch, wie auch militärisch.

USA müssen Vertrauen zurückgewinnen

Bereits zum elften Mal sind die Verteidigungsminister der Ukraine-Alliierten in Ramstein zusammengekommen. Wie schon bei den vorigen Zusammenkünften hat der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) das Treffen geleitet. Aber dieses Mal stand er auch aus einem anderen Grund im Mittelpunkt.

Denn es war das erste Mal seit den Pentagon-Leaks vor knapp zwei Wochen, dass Vertreter der USA und der Ukraine aufeinandergetroffen sind. In den Leaks steht, dass die Ukraine nach Einschätzungen der US-Geheimdienste bei einer geplanten Gegenoffensive im Frühjahr nur bescheidene Gewinne erzielen wird, berichtete die «Washington Post».

Das hat bei ukrainischen Beamten Unmut ausgelöst. Einerseits sind die USA der wichtigste Verbündete der Ukraine – ohne deren Unterstützung sieht es schwierig aus für das Land. Andererseits könnten solch sensible Dokumente und Hinweise den Russen wichtige Informationen über den Stand der ukrainischen Gegenoffensive und der Armee verraten.

Austin betonte am Treffen die enge Zusammenarbeit der Partner. «Ich nehme dieses Problem sehr ernst und wir werden weiter eng und respektvoll mit unseren hochgeschätzten Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten.» Er habe das Thema mit den Verbündeten besprochen und sei von der Solidarität beeindruckt gewesen. «Wir werden es nicht zulassen, dass irgendetwas unsere Einheit aufbricht.»

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