Hier sollen russische Kriegsgefangene gefoltert werden
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In Charkiw:Hier sollen russische Kriegsgefangene gefoltert werden

Untersuchung eingeleitet
Wurden russische Soldaten gefoltert?

Derzeit sorgen zwei Videos aus dem Ukraine-Krieg für Wirbel. Sie sollen ukrainische Soldaten zeigen, die russische Gefangene foltern. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.
Publiziert: 28.03.2022 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2022 um 10:53 Uhr
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Zwei auf Twitter veröffentlichte Videos sollen ukrainische Soldaten zeigen, die russischen Gefangenen in die Beine schiessen.
Foto: Screenshot

Es sind schreckliche Bilder, die uns täglich vom Krieg in der Ukraine erreichen: Zerbombte Städte, ausgebrannte Fahrzeuge und tote Zivilisten – Bilder, die oftmals über Social Media verbreitet werden.

Am Sonntag tauchten wieder zwei Videos auf, die die schonungslose Brutalität dieses Krieges offenbaren. Sie wurden von der russischen Journalistin Maria Dubowikowa auf Twitter veröffentlicht. Sie zeigen mutmasslich ukrainische Soldaten, die russische Gefangene misshandeln. Zu sehen ist, wie den Gefangenen in die Beine geschossen wird – diese sacken daraufhin zusammen. Die Kriegsgefangenen werden zudem geschlagen und beschimpft. Die Aufnahmen sollen im Raum Charkiw entstanden sein.

«Absolut inakzeptables Verhalten»

Die Echtheit der Aufnahmen kann derzeit nicht bestätigt werden. Klar ist aber: Es wird eine Untersuchung geben. Das kündigte Wolodimir Selenskis (44) Militärberater Alexei Arestowitsch (46) in einem Interview an, das er auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht hat. «Ich habe mehrfach dazu aufgerufen, Gefangene nicht zu schikanieren. Wir sind eine europäische Armee und ein europäischer Staat», sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten.

Es sei jedoch klar, dass es im Krieg immer wieder auch zu Exzessen kommen könnte, führte er aus. Dennoch: «Das ist ein absolut inakzeptables Verhalten.» Was dort passiert sei, weise Anzeichen von einem Kriegsverbrechen auf. Auch der Chef des Ermittlungskomitees in Russland hat eine Untersuchung angekündigt, wie es in russischen Medien heisst. Er spricht dabei von ukrainischen Nationalisten, die die Gräueltaten begangen haben sollen. Damit könnte er das berüchtigte Asow-Regiment meinen, das vor allem in den Städten Mariupol und Charkiw im Einsatz steht.

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Angriff auf Zivilbevölkerung

Es sind längst nicht die ersten Vorwürfe von Kriegsverbrechen in diesem Konflikt. Erst vor wenigen Tagen warf die Europäische Union (EU) Russland vor, in der Ukraine Kriegsverbrechen zu begehen. Der Grund: Russland greife die Zivilbevölkerung an und ziele unter anderem auf Spitäler, Schulen und Schutzräume. Kurz zuvor hatte auch die US-Regierung Russland Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Kriegsverbrechen sind Verstösse gegen das Völkerrecht, gegen die vor dem Internationalen Strafgerichtshof geklagt werden kann. Dazu gehören etwa das gezielte Töten von Zivilisten sowie das Aushungern der Zivilbevölkerung, die Behinderung humanitärer Hilfe und der Einsatz atomarer oder chemischer Waffen. (bra)

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