Er ist 80 km/h schnell und soll mit einer Tankfüllung 500 Kilometer weit fahren können: der T-14-Armata. Wenn man den Worten von Wladimir Putins Propagandist, TV-Moderator Wladimir Solowjow (59), Glauben schenken mag, könnte der Panzer bald in der Ukraine zum Einsatz kommen.
Auf Telegram teilte der Russe ein 24-sekündiges Video, das den angeblich «besten Kampfpanzer der Welt» bei Übungen zeigen soll.
«Erste Aufnahmen von der Gefechtsausbildung der Besatzungen eines Panzerbataillons, das mit den neuesten russischen T-14 Armata-Panzern ausgerüstet ist, auf einem der Testgelände», kommentiert Solowjow die Szenen.
«Das macht es jungen Soldaten leichter»
Putins Panzer-Probleme
Der 50-Tonnen-Koloss wird mit einem Gamepad gesteuert, den Controllern von Spielkonsolen gleicht. «Ich habe zwei Jahre damit verbracht, die Designer davon zu überzeugen, die Konsole so ähnlich wie das Gamepad der Sony Playstation zu bauen», sagte Hersteller-Vizepräsident Albert Bakov damals zu «Stern.de». Der Grund: «Das macht es jungen Soldaten leichter, sich damit vertraut zu machen.»
Im Mai 2015 wurde der Kampfpanzer auf dem Roten Platz in Moskau der Öffentlichkeit präsentiert. Kremlchef Wladimir Putin (70) wollte damit die militärische Macht Russlands demonstrieren, westliche Beobachter wurden leicht nervös. Nach dem Paukenschlag wurde es aber schnell ruhig um den vermeintlichen Superpanzer.
Keine Massenproduktion möglich
So muss sich auch noch zeigen, ob Solowjows Euphorie berechtigt ist. Schon bei der Vorstellung 2015 blieb ein Prototyp des Panzers qualmend liegen. 2300 Exemplare sollte die russische Armee bis 2020 vom Hersteller Uralvagonzavod erhalten, höchstens 20 Stück sollen bis Mitte 2022 tatsächlich in Dienst gestellt worden sein.
Nicht nur die hohen Produktionskosten von rund sieben Millionen Franken pro Stück verhinderten bislang eine Massenproduktion. Russland fehlen die nötigen Komponenten. Hintergrund sind westliche Sanktionen im Technologiebereich, die eine Beschaffung erschweren. (nad)