Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi stellt am Mittwoch im Senat seinen Plan für Italien in der Corona-Pandemie vor. Im Anschluss findet die erste Vertrauensabstimmung über die neue Einheitsregierung statt. In der Abgeordnetenkammer stellt sich die Regierung am Donnerstag der Vertrauensfrage. Die Abstimmungen gelten als Formsache, da alle grossen Parteien im Parlament hinter der Regierung stehen. In den vergangenen Wochen hatte sich Draghi kaum öffentlich geäussert.
Die neue Regierung hat ein schwere Aufgabe
Der 73-jährige ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) und seine Einheitsregierung waren nach wochenlanger politischer Krise am Samstag vereidigt worden. Die neue Regierung setzt sich aus parteilosen Experten, Politikveteranen und einer Reihe von Ministern aus der Vorgängerregierung zusammen.
Die neue Regierung sieht sich mit drängenden Aufgaben konfrontiert: Die Wirtschaft ist in die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gerutscht, 420.000 Menschen haben ihre Arbeit verloren. Das Land benötigt dringend die Corona-Hilfszahlungen der Europäischen Union in Höhe von 200 Milliarden Euro.
Zudem wird sich Draghi voraussichtlich für eine Beschleunigung der Corona-Impfkampagne im Land einsetzen. In Italien, einem der am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Länder, starben bislang fast 100.000 Menschen nach einer Infektion. (AFP)