Auf einen Blick
- Bill Gates kritisiert Elon Musk für dessen politische Einflussnahme in anderen Ländern
- Gates fordert strengere Regeln gegen ausländische Einmischung in Wahlen
- Gates spendete 50 Millionen US-Dollar für Kamala Harris' Wahlkampf 2024
In einem aufsehenerregenden Interview mit der «Sunday Times» hat Microsoft-Gründer Bill Gates (69) scharfe Kritik an seinem Milliardärskollegen Elon Musk (53) geübt. Im Gespräch mit der britischen Zeitung bezeichnete er Musks politischen Einfluss in anderen Ländern als «völlig irre» und warf ihm populistisches Aufwiegeln vor. Im Original benutzte der 69-Jährige die Worte «insane shit».
Gates, bekannt für seine philanthropischen Aktivitäten, zeigte sich vor allem besorgt über Musks Unterstützung für rechtspopulistische Politiker in Europa. «Wenn jemand superschlau ist, und das ist er, sollte er überlegen, wie er helfen kann», sagte Gates über Musk. Stattdessen betreibe dieser «populistische Hetze».
Kritisch sieht Gates auch Musks Aktivitäten in Grossbritannien und Deutschland. In Grossbritannien forderte der X-Chef etwa die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremen Tommy Robinson (42). In Deutschland wirbt er derweil für die Partei Alternative für Deutschland (AfD) und beklagte kürzlich bei einer Wahlkampfveranstaltung, es gebe «zu viel Fokus auf vergangene Schuld» im Land.
Fordert strengere Regeln für ausländische Einflussnahme
«Es ist wirklich verrückt, dass Musk die politische Situation in anderen Ländern destabilisieren kann», sagte Gates in dem am Sonntag veröffentlichten Interview. Der Microsoft-Gründer fordert nun strengere Regeln für ausländische Einflussnahme: «Ich denke, in den USA dürfen Ausländer kein Geld spenden; andere Länder sollten vielleicht auch Schutzmassnahmen einführen, um sicherzustellen, dass superreiche Ausländer ihre Wahlen nicht verzerren.»
Gates selbst ist in den vergangenen Jahren ebenfalls politisch aktiver geworden. So unterstützte er im US-Wahlkampf 2024 die Demokratin Kamala Harris (60) mit beträchtlichen Spenden in der Höhe von rund 50 Millionen US-Dollar. «Diese Wahl ist anders», hatte er zuvor erklärt.
Kritik auch in Richtung Zuckerberg
Nichtsdestotrotz traf er sich nach dem Urnengang mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump (78) zu einem Abendessen und Gespräch. Dem «Wall Street Journal» berichtete Gates im Anschluss, er sei «ehrlich beeindruckt» von dem Interesse des Republikaners an globalen Gesundheitsthemen gewesen.
Der Microsoft-Gründer äusserte sich in dem Interview auch besorgt über die Auswirkungen sozialer Medien auf junge Menschen und die Verbreitung von Fehlinformationen. Er kritisierte die jüngste Entscheidung von Meta-CEO Mark Zuckerberg (40), die Faktenprüfung auf Instagram, Facebook und WhatsApp einzustellen.
«Das ganze Problem der sozialen Netzwerke, einschliesslich der Auswirkungen auf junge Menschen und der Möglichkeit, dass verrückte, nicht-faktische Dinge eine kritische Masse erreichen können, beunruhigt mich», sagte Gates. «Ich bin sehr enttäuscht, dass weder Regierungen noch Unternehmen diese Dinge zu beheben oder zu verbessern scheinen.»