Die damals einjährige Danka verschwand am 26. März spurlos. Tausende Einsatzkräfte suchten nach dem in Serbien verschwundenen Kleinkind. Bis dann Anfang April mitgeteilt wurde: Danka ist tot. Sie wurde überfahren. Beschuldigt, das Kind getötet zu haben, wurden zwei Männer.
Dejan D.* und Srdan J.* wurden festgenommen und gaben gemäss serbischen Medien zu, in den tödlichen Unfall verwickelt gewesen zu sein. Unter Alkoholeinfluss sollen sie mit zu hoher Geschwindigkeit gefahren sein. Dann versteckten sie das schwer verletzte Kind im Kofferraum, bevor sie einer der Männer später «in Panik» erdrosselte. Der Körper wurde auf einer Mülldeponie entsorgt. So lautete damals das Geständnis.
Mutmasslicher Komplize freigelassen
Auch der Vater und der Bruder von Dejan D. wurden festgenommen, sie standen unter Verdacht, beim «Entsorgen» des Kindes geholfen zu haben. Der Vater Rade D.* hüllte sich zunächst in Schweigen. Der Bruder Dalibor D.* gab die Tat zu – und starb anschliessend bei einem Verhör. Medienberichten zufolge war Folter der Todesgrund, denn eine Autopsie ergab Gewalteinfluss. Auch die Mutter des Tatverdächtigen starb übrigens kurze Zeit später in ihrem Zuhause – mutmasslich wegen eines Herzinfarktes.
Diesen Mittwoch, am 29. Mai, wurde der Vater Rade D.* schliesslich frei gelassen. Dies, nachdem eine zweimonatige U-Haft-Frist abgelaufen war. Wie örtliche Behörden mitteilen, droht ihm keine Anzeige. Und auch die beiden Hauptverdächtigen könnten womöglich demnächst auf freien Fuss gelassen werden. Gemäss der «Kronen Zeitung» bestehe der Verdacht, dass sie unter Gewaltanwendung zu Geständnissen gezwungen wurden.
Wurde Danka entführt?
Wie die Zeitung weiter berichtet, wurde nach den Foltervorwürfen eine neue Ermittlungsgruppe eingesetzt. Diese schliesse nicht aus, dass Danka womöglich entführt wurde. Auf diversen Vermissten-Suchseiten werde nach dem Kleinkind gesucht. So lässt sich eine entsprechende Suchanzeige etwa auf der Seite von Interpol finden.
Einer der Gründe für diese Annahme: Das Hauptindiz, welches den zwei Hauptverdächtigen vorgelegt wurde, waren Blutspuren im Kofferraum des Wagens, die von Danka stammen sollten. DNA-Untersuchungen zeigen nun aber: Das Blut gehört nicht der Einjährigen.
Da die Leiche von Danka zudem nie gefunden wurde, erscheint es zunehmend möglich, dass Danka doch noch lebt. Gemäss der Zeitung bestehe unter Ermittlern sogar der Verdacht, sie sei von Menschenhändlern entführt worden. Dieser Verdacht lässt sich aktuell aber nicht bestätigen.
*Namen bekannt