Seit Monaten kämpft Attila Hildmann (39) gegen die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus und verbreitet wilde Verschwörungstheorien. So ist er etwa der Meinung, jüdische Familien wollen die «deutsche Rasse auslöschen» und Bill Gates (64) stecke hinter dem Coronavirus. Merkel sieht er als «Kommunistin», die schlimmer sei als Adolf Hitler.
Dieser sei im Vergleich zu ihr ein «Segen für Deutschland» gewesen, sagte er kürzlich in einer Rede. Der Staatsschutz der Berliner Polizei hat nun Ermittlungen wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und Verharmlosen des Holocausts aufgenommen.
Täglich 150 Hinweise
Auch die Staatsanwaltschaft Cottbus, die unter anderem auf Internetkriminalität spezialisiert ist, ermittelt jetzt in mehreren Fällen gegen Hildmann. Wie viele Verfahren momentan genau gegen ihn laufen, ist laut der «Süddeutschen Zeitung» unklar.
Aber: Hildmann lebt in der Stadt Brandenburg – bei der örtlichen Polizei gehen täglich rund 150 Hinweise auf mögliche Strafrechtsverstösse durch dessen Äusserungen auf sozialen Medien ein. Ganze drei Beamte beschäftigen sich offenbar vor allem mit Social-Media-Posts des Kochbuchautors.
Morddrohungen gegen Grünen-Politiker
Und: Kürzlich drohte Hildmann dem Grünen-Politiker Volker Beck (59) über soziale Medien indirekt damit, ihn umbringen zu lassen – es folgte eine Anzeige des Politikers. Bei einem Auftritt am vergangenen Samstag in Berlin, hatte Hildmann seine Morddrohungen gegen Beck aber öffentlich wiederholt: «Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen, indem man ihm die Eier zertretet auf einem öffentlichen Platz», sagte er.
Mehrere Politiker verlangten daraufhin, dass die Behörden gegen Hildmann endlich vorgehen sollen. (bra)