Er ist Vegan-Koch, TV-Promi – und seit neustem radikaler Verschwörungstheoretiker: Attila Hildmann (39).
Seine Rezepte haben den Berliner zum Millionär gemacht, auch mit seinem Energydrink «Daisho» verdiente er ein Vermögen. Doch in den letzten Wochen wurde aus dem Starkoch ein Wutkoch. Und sein Vegan-Imperium droht zu zerfallen.
Hildmann ist einer der prominentesten Köpfe bei den Corona-Protesten in Deutschland. Auf seinem Telegram-Kanal ruft er zum Widerstand gegen die staatlich verordneten Massnahmen und verbreitet wilde Verschwörungstheorien.
Imageschaden befürchtet
Während ihn seine Anhänger dafür feiern, befürchten Hildmanns Geschäftspartner einen Imageschaden. Viele Detailhändler in Deutschland und Österreich haben den Energydrink «Daisho» deshalb aus dem Sortiment gekippt. Nun verliert der Vegan-Koch auch einen grossen Abnehmer in der Schweiz. Coop stoppt den Verkauf der «Daisho»-Limonade, wie Mediensprecherin Marilena Baiatu gegenüber SonntagsBlick bestätigt: «Wir haben uns entschieden, den Energydrink aus dem Sortiment zu nehmen.»
Coop beteuert, dass der sofortige Verkaufsstopp nichts mit den Ansichten Hildmanns zu tun habe. Als offiziellen Grund nennt Baiatu die «sehr tiefe» Nachfrage nach dem Getränk. Gleichzeitig betont sie aber: «Coop distanziert sich ausdrücklich von der getätigten Rhetorik Attila Hildmanns.»
Auch Biolabel Rapunzel draussen
Letzte Woche stoppte Coop bereits den Vertrieb von Produkten des Biolabels Rapunzel, dessen Geschäftsführer ebenfalls Verschwörungstheorien verbreitete. Den Ausschlag gegeben habe jedoch auch in diesem Fall mangelnde Nachfrage.
Und Hildmann? Nimmt den Schaden für sein Geschäft hin. In einem Youtube-Video sagt er: «Bereu ich es? Nein. Hätte ich es wieder so getan? Ja.» Der Berliner Koch sieht sich als Märtyrer im Kampf gegen eine angebliche «Corona-Diktatur».