Auf einen Blick
- Luigi Mangione erschoss UnitedHealthcare-Chef. Familie hat Verbindungen zur Gesundheitsbranche
- Mangione-Familie unterstützt Spitäler und besass Aktien von Versicherer MetLife
- Familie spendete über eine Million Dollar an Greater Baltimore Medical Center
Nach und nach kommen immer mehr Details zu Luigi Mangione (26) ans Licht. Der junge Mann, der vor sechs Tagen in New York den UnitedHealthcare-Chef Brian Thompson (†50) erschoss, hat vor der Tat den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen. Seine Mutter Kathleen meldete den Akademiker am 18. November sogar als vermisst, wie der «San Francisco Standard» berichtete.
Schaut man sich die Familie Mangione genauer an, fällt eine Sache auf: Sie unterhielt Verbindungen zur Gesundheitsbranche. Also ausgerechnet die Branche, die dem CEO-Killer offenbar verhasst war.
Luigi ist der Spross einer wohlhabenden Immobiliendynastie aus dem US-Bundesstaat Maryland. Sein Grossvater Nicholas, der 2008 starb, war ein Selfmade-Multimillionär, Immobilienmogul und Philanthrop.
Nicholas Mangione baute laut «Baltimore Banner» vor allem Gesundheitseinrichtungen. Neben dem Bau von Spitälern und Pflegeheimen gründete Grosspapi Mangione gemeinsam mit seiner Frau Mary 1977 ein Unternehmen, das neun Pflegeheime und Einrichtungen für betreutes Wohnen in Maryland verwaltet.
Spenden an diverse Spitäler
Die Familie Mangione unterstützt seit langem Spitäler im Raum Baltimore und soll eine besonders starke Verbindung zum Greater Baltimore Medical Center haben, wo alle 37 Enkel von Nicholas – darunter auch Luigi Mangione – geboren wurden.
Die Familie hat dem Spital im Laufe der Jahre mehr als eine Million Dollar gespendet und die dortige Abteilung für Risikogeburten trägt den Namen Mangione, schreibt «Baltimore Banner». Spenden flossen auch an andere Spitäler. Finanzunterlagen aus dem Jahr 2018 sollen zudem belegen, dass die Familienstiftung Aktien des New Yorker Versicherers MetLife besass.
Familie «am Boden zerstört»
Nach der Festnahme am Montag meldete sich die Familie zu Wort. Nino Mangione (37), der Cousin des mutmasslichen Täters, der für die Republikaner im Abgeordnetenhaus von Maryland sitzt, teilte auf X ein Statement der Familie. «Leider können wir die Nachrichtenberichte über Luigi Mangione nicht kommentieren. Wir wissen nur, was wir in den Medien gelesen haben», heisst es darin. Und weiter: «Unsere Familie ist schockiert und am Boden zerstört über Luigis Verhaftung. Wir beten für die Familie von Brian Thompson und bitten die Leute, für alle Beteiligten zu beten. Diese Nachricht erschüttert uns.»
Unterdessen sitzt Luigi Mangione weiter in Pennsylvania in Haft. Ihm wird Mord, unerlaubter Waffenbesitz und Urkundenfälschung vorgeworfen. In einem Manifest hat er laut Polizei seinen Hass auf die amerikanische Wirtschaft und den Gesundheitssektor ausgedrückt.