Trump wirft Harris vor, sie habe illegale Einwanderung nicht im Griff
«Jeden Monat kommen Millionen von Menschen ins Land»

Trotz technischer Probleme und einer Verspätung von rund 45 Minuten hat rund eine Million Zuhörer das Gespräch zwischen Elon Musk und Donald Trump auf der Plattform X verfolgt. Der Republikaner beleidigte dabei seine demokratische Konkurrentin.
Publiziert: 13.08.2024 um 05:51 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2024 um 12:15 Uhr
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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump.
Foto: Getty Images

Das gross angekündigte Live-Gespräch zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist anfangs von technischen Problemen geplagt worden. Der Livestream auf Musks Online-Plattform X, ehemals Twitter, startete deshalb am frühen Dienstagmorgen Schweizer Zeit mit rund einer Dreiviertelstunde Verspätung.

Musk erklärte auf X, die Plattform sei Ziel einer massiven DDOS-Attacke geworden. Bei solchen Angriffen werden Websites mit grossen Mengen an Anfragen überschüttet, damit sie in die Knie gehen. Die wichtigsten Punkte aus dem Gespräch:

Trump-Attentat

Als es dann endlich losging, sprachen Trump und Musk zunächst über das Attentat, bei dem ein Schütze den Ex-Präsidenten während einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania vor rund einem Monat verletzte. Trump lobte dabei die Arbeit der Sicherheitsleute, allerdings habe es ein «Koordinationsproblem» gegeben. Der Attentäter war von Anwesenden vor den Schüssen mit einer Schusswaffe gesehen worden. Trotzdem wurde Trumps Auftritt nicht abgeblasen oder verschoben.

Einwanderung

Zum Thema Einwanderung sagte der Tech-Milliardär Musk, die Menschen würden in die USA strömen und bezeichnete die Situation an der Grenze mit einer «Zombie-Apokalypse». Es sei für die Vereinigten Staaten nicht möglich, alle Menschen der Erde aufzunehmen, sagte Musk weiter. Trump behauptete, dass unter Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris «jeden Monat Millionen von Menschen ins Land kommen». Harris habe genug Zeit gehabt, etwas gegen die illegale Migration zu unternehmen.

Musk sagte, Trump sei der Weg zum Wohlstand gewesen, US-Vizepräsidentin Harris sei das Gegenteil. «Ich glaube, wir stehen an einem Wendepunkt des Schicksals der Zivilisation und ich glaube, wir müssen den richtigen Weg einschlagen», betonte er. «Und ich denke, Sie sind der richtige Weg.»

Trumps Beziehungen

Donald Trump sprach auch über seine Beziehungen zu Machthabern wie Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping. Unter ihm als Präsident würden die USA sicherer sein, fuhr er fort. Ausserdem behauptete Trump, dass Russland die Ukraine nie angegriffen hätte, wenn er im Amt wäre.

Der 78-Jährige sprach sich zudem für den Bau eines Raketenabwehrsystems nach dem Vorbild des israelischen Iron Dome aus. «Wir werden den besten Iron Dome der Welt haben», sagte Trump.

Energie und Klimawandel

Musk und Trump kamen auch auf das Thema Energie und Klimawandel zu sprechen — wobei Musk überraschenderweise die fossile Brennstoffindustrie verteidigte. «Ich denke nicht, dass wir die Öl- und Gasindustrie und die Menschen, die in diesen Industrien sehr hart gearbeitet haben, um die notwendige Energie zur Unterstützung der Wirtschaft bereitzustellen, verunglimpfen sollten», sagte Musk.

Der Tesla-CEO, der seine Ansichten zum Thema Energie als «ziemlich moderat» bezeichnete, obwohl er ein Unternehmen für Elektrofahrzeuge und Hausenergie besitzt, behauptete, dass «die Wirtschaft zusammenbrechen» würde, wenn Öl- und Gasunternehmen zur Schliessung gezwungen würden. Musk sagte auch, dass der Planet in «50 oder 100 Jahren» zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft übergehen könne — obwohl die Wissenschaft davor warnt, dass die Menschheit bald einen Wendepunkt in Bezug auf das Klima erreicht. Trump änderte dies später in «500 bis 1000 Jahre», was Musk nicht korrigierte.

Musk im Weissen Haus

Elon Musk scheint sich in der zweiten Hälfte des Interviews für einen Job in einer möglichen Trump-Regierung zu bewerben, berichtet die «BBC». Er hat angeboten, Trump bei der Rechenschaftslegung über die Staatsausgaben zu helfen, und will sich möglicherweise in einem Ausschuss für das Staatsdefizit engagieren. Trump sagt, er würde Musk gerne einbeziehen.

Musk hat Trump bereits unterstützt und zeigte während der Debatte , dass er ihn in einer zweiten Amtszeit sehen will. «Du bist der Weg zum Wohlstand. Und ich denke, Kamala ist das Gegenteil», sagte er zu Trump.

Kamala Harris

Als Musk auf die Regierung des demokratischen Präsidenten Joe Biden und auf die demokratische Rivalin von Trump bei den Wahlen im November, Kamala Harris, zu sprechen kam, holte der Republikaner abermals zu einem verbalen Tiefschlag aus. «Kamala hat einen sehr niedrigen IQ – und ‹Sleepy Joe› hat vermutlich gar keinen mehr», sagte Trump. Der Republikaner hatte Harris schon mehrmals als «dumm» bezeichnet.

Trump sagte ausserdem, Biden sei illegal abgesetzt worden, um Harris Platz zu machen. «Sie hat kein einziges Interview gegeben, seit dieser ganze Schwindel begonnen hat, und man kann sagen, was man will, es war ein Putsch. Das war ein Putsch gegen einen Präsidenten der Vereinigten Staaten», wetterte Trump.

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