Wer steigt nach dem Rückzug von Joe Biden (81) als neuer Kandidat der Demokraten ins Rennen gegen Donald Trump (78)? Diese Namen werden gehandelt.
Kamala Harris, US-Vizepräsidentin
Es wäre die offensichtliche (und offizielle) Alternative zu Biden: Kamala Harris (59). Als US-Vizepräsidentin ist sie bereits gut in die Geschäfte der Biden-Regierung eingebunden, dazu wäre sie auch noch die erste schwarze Frau (und die erste Frau überhaupt), die das oberste Amt Amerikas bekleiden würde. Gleich nach seinem Rückzug gab Biden bekannt, dass er Harris als neue Kandidatin der Demokraten unterstützt. Auch die Clintons sprechen ihre Unterstützung aus.
Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien
Lange galt Gavin Newsom (56) als Geheimwaffe der Demokraten für den Kampf gegen den Republikaner Donald Trump (78). Der kalifornische Gouverneur bringt alles mit, was ein Präsidentschaftsanwärter braucht: Führungserfahrung, Charisma und gute Chancen gegen Trump zu gewinnen. Das weiss auch Trump selbst – bereits im Oktober schoss er gegen Newsom. Wohl aus Angst, gegen ihn antreten zu müssen.
Der Jurist mit irischen Wurzeln kommt aus einer Familie von Richtern und machte sich als Bürgermeister von San Francisco einen Namen, als er bereits 2004 die Homo-Ehe ermöglichte. Ausserdem setzte er 2019 in seinem Bundesstaat die Todesstrafe aus. Newsom gilt als moderat, smart und bürgernah.
Antony Blinken, US-Aussenminister
Einen weiteren möglichen Kandidaten bringt Staatsrechtler Oliver Diggelmann von der Universität Zürich ins Spiel: den aktuellen US-Aussenminister, Antony Blinken (62). Seit 2021 arbeitet er unter Biden im Weissen Haus – auch er weiss also, worauf es ankommt. Allerdings ist er kein Karriere-Politiker, sondern ein reiner Bürokrat. Das könnte seinen Standpunkt erschweren. Zudem ist unklar, ob Blinken überhaupt Interesse an dem Job hat.
Pete Buttigieg, US-Verkehrsminister
Lange galt US-Verkehrsminister Pete Buttigieg (42) als der neue Star am demokratischen Himmel. Als Verkehrsminister machte er sich jedoch im vergangenen Jahr infolge des Zugunglücks von East Palestine im Bundesstaat Ohio angreifbar. Damals waren giftige Chemikalien freigesetzt worden, nicht nur die Republikaner warfen ihm eine ausgebliebene Reaktion vor.
Vorerst scheint sich Buttigieg damit ins Abseits geschossen zu haben, wenn es um die Präsidenten-Diskussion geht. Doch seine Zeit kann ja noch kommen. Vielleicht sogar schon im November 2024?
Michelle Obama, ehemalige First Lady
Es ist der grosse Wunsch vieler Demokraten in den USA. Ihr könnte gemeinsam mit Ex-Präsident Barack Obama das gelingen, woran die Clintons gescheitert sind: das Weisse Haus jeweils als Staatsoberhaupt und als Ehepartner sein Zuhause nennen zu dürfen. Ihre Umfragewerte sind besser als die von Biden oder Harris – laut «Newsweek» würden sich 46 Prozent der Amerikanerinnen die ehemalige First Lady als Präsidentin wünschen. Und sogar jeder fünfte Trump-Wähler würde sie unterstützen.
Bisher hat Obama eine Kandidatur aber eisern abgelehnt. «Politik ist hart», sagte sie in einem Netflix-Special. «Und die Leute, die sich darauf einlassen ... man muss es wollen. Es muss in deiner Seele sein, weil es so wichtig ist. Es ist nicht in meiner Seele.»