Es gehe hier «um die Rechte der Frauen», stellt Joe Biden (81) klar. Und der US-Präsident nimmt dabei den Namen seines ärgsten Konkurrenten in den Mund: «Lassen Sie es uns ganz klar sagen: Es gibt eine Person, die für diesen Albtraum verantwortlich ist – und diese Person prahlt damit: Donald Trump!»
Es sei Trump gewesen, so Biden in einer Rede in Florida weiter, der den Frauen im ganzen Land die Freiheit «entrissen» habe. Biden spricht das Thema Abtreibungen an.
Der Oberste Gerichtshof kippte 2022 das landesweite Recht auf Abtreibung. Seitdem haben 21 Staaten Abtreibungsbeschränkungen oder -verbote erlassen. Trump benannte während seiner Amtszeit im Supreme Court mehrere konservative Richter. «Trump hat uns buchstäblich 160 Jahre zurückversetzt», kritisiert Biden.
Trump schäumt in New York
Während der US-Präsident verbal austeilt, sitzt Trump mit versteinerter Miene im Gerichtssaal in Manhattan (New York). «Biden macht Wahlkampf – und ich sitze hier den ganzen Tag im Gerichtssaal», schäumt Trump. «Es ist eine sehr unfaire Situation. Wir sind in einem Gerichtssaal eingesperrt und dieser Typ da draussen macht Wahlkampf, wenn man es Wahlkampf nennen kann.»
Das Thema Abtreibungen ist im US-Wahlkampf wichtig und könnte bei den Wahlen im November entscheidend sein. «Abtreibungsverbote sind mittlerweile in umkämpften Staaten im ganzen Land ein Wahlthema. Sie werden über diese Wahl entscheiden», sagt eine von Bidens Wahlkampfberaterinnen.
Für Biden ist es durchaus ein erfolgreicher Tag in Florida. «Legen Sie sich nicht mit den Frauen Amerikas an», sagt er plakativ zum Schluss seiner Rede.
In den vergangenen Wochen präsentierte Biden seinen Haushaltsplan für das Jahr 2025. Darin schlägt er – falls er wiedergewählt werden sollte – ein landesweites Recht auf Abtreibung vor, finanziert durch Steuergelder.