So entsetzt reagiert die Welt auf den Sturm des Kapitols
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«Schande für unsere Nation»
So entsetzt reagiert die Welt auf den Sturm des Kapitols

Die unfassbaren Szenen der Kapitol-Stürmung in Washington haben international Entsetzen ausgelöst. So reagieren Spitzenpolitiker auf das Chaos in den USA.
Publiziert: 07.01.2021 um 04:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2022 um 09:19 Uhr
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Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz twittert: «Das ist ein inakzeptabler Angriff auf die Demokratie.»
Foto: AFP

Hunderte fanatische Anhänger des noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump (74) haben das Kapitol in Washington (USA) gestürmt. Eine Frau wurde in dem Chaos erschossen. Politiker der ganzen Welt blicken besorgt auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Reaktionen im Überblick.

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Im Herzen der Demokratie der USA herrscht Chaos.
Foto: AFP

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (34) äussert sich schockiert über die Unruhen. «Das ist ein inakzeptabler Angriff auf die Demokratie», schrieb er auf Twitter. Eine friedliche und ordentliche Machtübergabe müsse gesichert werden.

Britischer Premierminister Boris Johnson

Der britische Regierungschef Boris Johnson (56) verurteilt die Unruhen um das Kapitol scharf. «Schändliche Szenen im US-Kongress», twitterte Johnson am Mittwochabend. Und weiter: «Die Vereinigten Staaten stehen in aller Welt für Demokratie, und nun ist entscheidend, dass es zu einer friedlichen und geordneten Machtübertragung kommt.»

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen brachte ihr Vertrauen in die US-Demokratie zum Ausdruck. «Ich glaube an die Stärke der US-Institutionen und -Demokratie», schrieb EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (62) auf Twitter. «Die friedliche Machtübergabe steht im Mittelpunkt.» Sie freue sich darauf, mit Joe Biden, der die US-Präsidentschaftswahl gewonnen habe, zusammenzuarbeiten.

Gewählter US-Präsident Joe Biden

Auch in den USA herrscht Fassungslosigkeit. Der gewählte Präsident Joe Biden (78) sagte: «Ich bin wirklich schockiert und traurig, dass unsere Nation – so lange Leuchtfeuer und Hoffnung für Demokratie – an so einem dunklen Moment angekommen ist.» Ausserdem sagte er: «Das ist nicht Amerika.»

Ex-Präsident Barack Obama

Der frühere US-Präsident Barack Obama (59) hat die Eskalation am US-Kapitol als «Moment grosser Ehrlosigkeit» und «Schande für unsere Nation» verurteilt. Er machte den abgewählten Präsidenten Donald Trump dafür verantwortlich.

Ein amtierender Präsident, der grundlos Lügen über das Ergebnis einer rechtmässigen Wahl verbreite, habe die Gewalt angezettelt, erklärte Obama, ohne Trump beim Namen zu nennen. «Wir würden uns aber etwas vormachen, wenn wir es als totale Überraschung behandeln würden.»

Ex-Präsident George W. Bush

George W. Bush (74), ehemaliger US-Präsident, der vor Obama regierte, sagte: «So werden Wahlergebnisse in einer Bananenrepublik angefochten – nicht in unserer demokratischen Republik.» Ausserdem wendet er sich direkt an Donald Trump: «Ich bin entsetzt über das rücksichtslose Verhalten einiger politischer Führer seit der Wahl und über den Mangel an Respekt, der heute für unsere Institutionen, unsere Traditionen und unsere Strafverfolgung gezeigt wurde.»

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte (56) hat mit Sorge auf die Ereignisse in den USA reagiert. «Gewalt ist mit der Ausübung politischer Rechte und demokratischer Freiheiten unvereinbar», schrieb Conte am Mittwochabend auf Twitter. Er vertraue auf die Stärke der Institutionen der Vereinigten Staaten, erklärte er weiter.

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Irlands Aussenminister Simon Coveney

Auch Irlands Aussenminister Simon Coveney (48) findet deutliche Worte: «Wir müssen dies als das bezeichnen, was es ist: ein absichtlicher Angriff eines amtierenden Präsidenten und seiner Anhänger auf die Demokratie, die versuchen, eine freie und faire Wahl zu stürzen!»

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (61) hat die Respektierung des Präsidentschaftswahl-Ergebnisses gefordert. «Schockierende Szenen in Washington», schrieb Stoltenberg bei Twitter. «Das Ergebnis dieser demokratischen Wahl muss anerkannt werden.»

Venezuelas Aussenminister Jorge Arreaza

Venezuela hat nach dem Sturm von Trump-Anhängern auf das US-Kapitol in Washington die «politische Polarisierung» und «Spirale der Gewalt» in den USA verurteilt. Diese zeige «die tiefe Krise, in der sich das politische und soziale System der Vereinigten Staaten befindet», hiess es in einer Erklärung, die der venezolanische Aussenminister Jorge Arreaza (47) auf Twitter verbreitete.

Argentinischer Präsident Alberto Fernández

Der argentinische Präsident Alberto Fernández (61) hat sich bestürzt über die Unruhen rund um das Kapitol in Washington gezeigt. «Wir verurteilen die schweren Gewalttaten und den Angriff auf das Kapitol in Washington», schrieb der Staatschef am Mittwoch auf Twitter. «Wir vertrauen darauf, dass es einen friedlichen Machtwechsel gibt, der den Willen des Volkes anerkennt, und unterstützen den gewählten Präsidenten Joe Biden.»

Israels Aussenminister Gabi Aschkenasi

Der israelische Aussenminister Gabi Aschkenasi verurteilt die Erstürmung des US-Kongresses. Der Angriff habe ihn schockiert, schreibt Aschkenasi bei Twitter. Seit ihrer Unabhängigkeit seien die USA ein Leuchtfeuer der Demokratie gewesen und hätten für Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Unabhängigkeit gestanden. «Ich bin mir sicher, dass die Amerikaner und ihre gewählten Vertreter wissen werden, wie sie diesen Angriff abwehren werden.» Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich bisher nicht öffentlich nicht zu den Ereignissen geäussert. (euc/SDA)

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