Putins neue Wunderwaffe kann «nukleare Tsunamis» auslösen
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US-Experten besorgt
Putins neue Wunderwaffe kann «nukleare Tsunamis» auslösen

Der Torpedo Poseidon 2M39 soll 20 Meter lang sein. Zudem soll die Tarnkappen-Waffe mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden können. Amerikanische Militärexperten haben lange geglaubt, das Ding sei ein Bluff des russischen Präsidenten. Jetzt steigt die Besorgnis.
Publiziert: 08.04.2021 um 12:53 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2021 um 15:51 Uhr
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Nukleare Abschreckung: Der russische Präsident erneuert sein Atomwaffen-Arsenal.
Foto: keystone-sda.ch

Der russische Präsident Wladimir Putin (68) spielt mit den Muskeln. Die Entwicklung einer neuen Superwaffe schreitet offenbar schnell voran: Die Tests des Tarn-Torpedos Poseidon 2M39 befänden sich in einer «Schlüsselphase», so russische Medien. Für dieses Jahr seien weitere Versuche geplant. Putin lasse sich von Verteidigungsminister Sergei Shoigu (65) über den Verlauf der Tests informieren.

Poseidon 2M39 sorgt seit 2015 für Gesprächsstoff. Doch amerikanische Experten hielten das Projekt zuerst für einen Papiertiger, einen Bluff von Putin. Inzwischen gibt es vermehrt besorgte Stimmen. Im vergangenen November sagte der stellvertretende Staatssekretär für internationale Sicherheit unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump (74), Christopher A. Ford (53), Poseidon sei dazu entworfen, um «US-Küstenstädte mit radioaktiven Tsunamis zu überschwemmen».

Von Atomreaktor angetrieben

Dieser unbemannte 20-Meter-Tarnkappen-Torpedo wird von einem Atomreaktor angetrieben und soll sich nach dem Willen der russischen Konstrukteure in der Nähe des Meeresgrunds an der Küstenverteidigung anderer Länder vorbeischleichen. Die Superwaffe soll einen Sprengkopf von mehreren Megatonnen abfeuern können und radioaktive Wellen verursachen, die weite Teile der Zielküste für Jahrzehnte unbewohnbar machen würden.

Wie CNN berichtet, zeigt sich auch der Chef des norwegischen Geheimdienstes, Vizeadmiral Nils Andreas Stensønes (56), besorgt. Poseideon sei «Teil des neuen Typs von nuklearen Abschreckungswaffen». Der Torpedo befinde sich in der Testphase. Poseidon sei ein strategisches System und auf Ziele ausgerichtet. «Sein Einfluss reicht weit über die Region hinaus, in der es derzeit getestet wird.» Details über den bisherigen Testfortschritt nennt Stensønes nicht.

Tests mit Träger-U-Booten

Auch eine Reihe von Entwicklungen in der Arktis – darunter die Erprobung von russischen U-Booten, die laut russischen Medienberichten die Tarnkappenwaffe tragen sollen – sollen «Analysten» dazu veranlassen, das Projekt als real zu betrachten. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet, dass die Tests für das U-Boot Belgorod, das speziell als Träger für Poseidon entwickelt wurde, im September abgeschlossen sein würden.

U-Boot-Experte Manash Pratim Boruah sagt gegenüber CNN: «Dass die Waffe Realität ist, ist klar. Man kann absolut sehen, dass die Entwicklung rund um den Torpedo im Gange ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Tests mit Poseidon stattfinden werden.» (noo)

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