Zu seinen schlimmsten Zeiten war der Amerikaner Casey King praktisch nur noch an sein Bett gefesselt und hat Videospiele gespielt. Er konnte kein Privatleben mehr führen, nicht mehr an Familienveranstaltungen teilnehmen und sich auch nicht mehr richtig fortbewegen. Mit 380 Kilo Körpergewicht ging kaum mehr etwas. Um sich zu waschen, installierte seine Familie einen Badetrog auf der Terrasse, weil er in der normalen Dusche einmal elf Stunden feststeckte und nicht vom Fleck kam.
Gegenüber der britischen Zeitung «Daily Star» erzählte King aus seinem Leben: «Mein Vater musste mir mit 34 Jahren helfen, meinen Hintern abzuwischen. Er musste alles für mich machen, als wäre ich ein Kleinkind. Ich musste ihn jeweils mitten in der Nacht aufwecken, sodass er mit mir auf die Toilette gehen konnte», sagte King. Dieses Leben wollte er nicht mehr führen, war am Boden zerstört.
Kurz darauf wurde King vom amerikanischen TV-Sender TLC zur Teilnahme an einer Show angefragt, bei der es darum geht, stark übergewichtige Menschen in ihrem Alltag zu begleiten. Ihm sei gesagt worden, er müsse lediglich erzählen, wie es sei, superfett zu sein. Zudem habe es möglichst schrecklich klingen sollen. King willigte ein, mitzumachen, sagte den Produzenten aber, dass er nichts sagen oder machen würde, was nicht der Realität entspricht.
«Der Arzt sagte, ich könne im Schlaf sterben»
Doch dann kam der Wendepunkt: King erfuhr, dass er theoretisch jede Nacht einschlafen und nicht mehr aufwachen könnte. Die Ärzte sagten ihm, dass sein Körper mit zu wenig Sauerstoff versorgt werde und er auf dem Weg in den Tod sei. Diese Aussagen schockierten King und veranlassten ihn dazu, sein Leben nachhaltig umzukrempeln.
Er begann mit leichter Bewegung im Alltag und steigerte anschliessend sein Sportpensum. Mit gesunder Ernährung und genügend Bewegung schaffte er es, 100 Kilo abzunehmen. Ausserdem entschied der Amerikaner sich dazu, eine Magenverkleinerung machen zu lassen. Sein gesamter Abnehmprozess – er verlor insgesamt über 260 Kilogramm – wurde ebenfalls von der TLC-Sendung begleitet.
Nach seiner verblüffenden Verwandlung veränderte sich auch sein Alltag komplett. «Ich kann endlich die Dinge nachholen, die ich verpasst habe», so King. Es sei zwar schön, wieder mobil zu sein. Verpasste Geburtstage oder Beerdigungen könne er jedoch nicht nachholen. Trotzdem sei er froh, da zu sein, wo er jetzt ist und möchte nie mehr zurück. Schliesslich habe er noch ganz viele Pläne für die Zukunft. (ene)