In drei Jahren habe ich 64 Kilo abgenommen – und ja, es war nicht immer leicht. Zu Beginn habe ich meinem Umfeld noch nichts von meiner Ernährungsumstellung erzählt, da ich nicht «öffentlich» scheitern wollte. Irgendwann konnte ich es aber nicht mehr verheimlichen: Der Gewichtsverlust war deutlich zu sehen, die ersten Kilos purzelten zügig. Die Motivation war bei mir immer riesig, solange die Zahl auf der Waage geschwunden ist und es Komplimente hagelte.
Nun das grosse Aber: Wenn die Abnahme plötzlich stagniert, kann das die Laune vermiesen. Das hat es mir zu Beginn auch. In den Ferien habe ich mal mehrere Wochen hintereinander geschlemmt, mir Pizza, Pasta und einen Coupe zum Dessert gegönnt. Da wanderte der Zeiger auf der Waage gut und gerne mal ein paar Kilogramm nach oben. Nach den Ferien rannte ich wie eine Wilde ins Fitnessstudio und habe mich zumindest in den ersten paar Tagen daheim nicht mehr wohl in meiner Haut gefühlt.
Die Routinen sind in Fleisch und Blut übergegangen
Auch als meine Abnahme stagnierte, obwohl ich sechs Tage die Woche strikt Kalorien gezählt und bloss an einem Tag in der Woche über die Stränge geschlagen habe, wirkte sich das auf meine Laune aus. Als ich dann den sogenannten «Cheatday» ein paar Mal ausgelassen habe und sich wieder Erfolge zeigten, war das für mich beruhigend. Denn im Hinterkopf war immer die Angst da, dass ich in alte Muster zurückfalle und wieder zunehme.
Irgendwann zeigte sich: Die neuen Routinen, die ich monatelang «eingeübt» hatte, sind in Fleisch und Blut übergegangen. Sobald der Alltag einkehrte, ich in der gewohnten Umgebung war und meine ausgewogene Ernährung, das Abwiegen und Kalorienzählen zurückhatte, reduzierte sich mein Gewicht wieder.
Die Festtagskilos purzeln bald wieder
Während meiner Abnehmreise wurde mir immer mehr bewusst, dass die Zahl auf der Waage lediglich ein Anhaltspunkt ist. Die Zahl wird durch so viele Faktoren beeinflusst: durch salziges Essen, den Stand im weiblichen Zyklus oder durch Stress. Das Gewicht kann in wenigen Tagen so stark schwanken, dass mich eine etwas höhere Zahl nicht mehr schockt.
Auch sonst mache ich mich nicht mehr verrückt, wenn ich mein Gewicht lediglich halte oder sogar etwas zunehme. Ich vertraue darauf, dass ich wieder in die Ernährungsroutinen zurückfinde und weiss, dass es einfach nur menschlich ist, dass das Gewicht schwankt. Aktuell wiege ich wieder ein bisschen mehr, da ich die Festtage in vollen Zügen und ohne Verbote genossen habe. Ich bin überzeugt: Bis zum nächsten Weihnachtsfest bin ich die Kilos wieder los.