Auf einen Blick
- Sessellift-Absturz im spanischen Astún
- Vier Helikopter und mehrere Krankenwagen im Rettungseinsatz
- Zwei Personen in kritischem Zustand
Jede Menge Einsatzkräfte eilten am Samstagmittag ins Skigebiet des spanischen Wintersportorts Astún. Der Grund: Ein Sessellift soll abgestürzt sein. Es gab mehrere Verletzte. Die Rede ist von zehn Verletzten.
Zwei der Betroffenen (beide 18) seien nach den jüngsten Informationen in kritischem Zustand, teilte die Regierung der Region Aragonien mit. Die beiden Spanierinnen mussten in Spitäler der Regionalhauptstadt Saragossa geflogen werden.
Beide werden auf Intensivstationen in Hospitälern von Saragossa betreut, der Hauptstadt von Aragonien, wie die spanische Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Regionalregierung berichtete. Über ihren genauen Zustand ist derzeit nichts weiter bekannt.
Die Rettungsarbeiten in dem entlegenen Unfallort der Provinz Huesca zogen sich am Nachmittag über mehrere Stunden hin. Diese seien inzwischen abgeschlossen, liess Aragoniens Regierungschef Jorge Azcón wissen. Die genaue Ursache des Unfalls werde untersucht.
Vier Helikopter im Einsatz
Die genaue Ursache des Unfalls werde noch untersucht, hiess es. Nach ersten Erkenntnissen könnte ein Problem mit dem Tragseil dazu geführt haben, dass ein Sessellift aus der Verankerung geriet.
Die Skistation wurde umgehend geschlossen, zahlreiche Rettungsmassnahmen sind im Gange. Mehrere Krankenwagen und vier Hubschrauber sind nach Medienberichten im Einsatz, um die Betroffenen zu bergen und in umliegende Krankenhäuser zu bringen.
Herzzerreissende Schreie zu hören
Binnen Sekunden verwandelte sich das idyllische Winterparadies in einen Ort des Schreckens: Menschen fielen zum Teil aus 15 Meter Höhe in die Tiefe, als sich nach den vorliegenden Erkenntnissen gegen 12 Uhr ein Bauteil löste und die Konstruktion zum Teil zusammenbrach. Augenzeugen berichteten von herzzerreissenden Schreien.
Viele Menschen sassen Stunden nach dem Unfall noch in luftiger Höhe fest. Sie wurden nach und nach abgeseilt oder per Hubschrauber geborgen. Dieser Teil des Einsatzes ist inzwischen abgeschlossen. Nach einem Bericht des TV-Senders RTVE waren Dutzende Krankenwagen und fünf Hubschrauber dafür vor Ort.
«Manche fielen kopfüber hinunter»
Einige Menschen konnten sich springend retten – wie Maria Moreno. Die Spanierin beschrieb im Gespräch mit RTVE die chaotischen Momente: «Ich war mit meinem Vater im Lift, als es plötzlich ruckte. Manche fielen kopfüber hinunter, andere rollten die Pisten hinab.»
Sie selbst sei im letzten Moment abgesprungen und habe die Rettungskräfte alarmiert. «Die Schwerverletzten wurden wohl meist von der herabstürzenden Konstruktion getroffen», mutmasste Moreno.
Psychologen betreuten traumatisierte Besucher
Die schlimme Nachricht löste auch im Madrider Regierungspalast Palacio de la Moncloa Sorgen aus. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez drückte über die sozialen Medien seine Anteilnahme aus: «Ich bin tief erschüttert von den Nachrichten aus Astún. Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Familien.» Aragoniens Regierungschef Jorge Azcón eilte gar an den Unglücksort.
Die umliegenden Spitäler wurden in höchste Bereitschaft versetzt. Neben den zwei schwer verletzten jungen Frauen, die nach amtlichen Angaben die grössten Sorgen bereiten und auf der Intensivstation lagen, wurden am Samstagabend auch eine 67 Jahre alte Frau und ein junges Mädchen noch im Krankenhaus behandelt.
Neben Angehörige des Rettungsdienstes, der Polizei und der Feuerwehr kamen in Astún auch Psychologen zum Einsatz, um die traumatisierten Besucher des Skigebiets zu betreuen. «Wir tun alles in unserer Macht Stehende», versicherte im Fernsehen der Leiter der regionalen Notdienste, Miguel Ángel Clavero.
Die Skilifte in Aragonien gelten als sicher
Die Skistationen in den spanischen Pyrenäen sind im Winter vor allem bei einheimischen Touristen, aber auch bei Ausländern sehr beliebt. Unfälle mit Toten sind dort keine Seltenheit. Zuletzt gab es 2022 drei Unglücke mit insgesamt drei Todesopfern. Normalerweise geschehen diese Unfälle aber beim Skifahren – die Skilifte gelten als sicher.
Die Skistation Astún betonte in einem Kommuniqué, man verfüge über alle Genehmigungen und Inspektionsbescheinigungen. Nach dem Unfall seien alle Benutzer innerhalb von zweieinhalb Stunden evakuiert worden. Am Sonntag solle die Anlage wiedereröffnet werden, hiess es.