Unfall in Deutschland
Neonazi stürzt bei Hitlers Lieblingsberg in den Tod

Ein führender bayerischer Neonazi stirbt bei einem Wanderunfall am Untersberg. Der Berg gilt als Anziehungspunkt für Rechtsextreme. Der Vorfall löst Bestürzung in der Szene aus. Spendenkampagnen für die Hinterbliebenen offenbaren Verbindungen zur extremen Rechten.
Publiziert: 11.10.2024 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2024 um 15:01 Uhr
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Der verunglückte Andreas M. war einer der obersten Köpfe im bayerischen Landesverband der rechtsextremen Partei «Der III. Weg».
Foto: PRIVAT

Auf einen Blick

  • Neonazi stürzt am Untersberg in den Tod
  • Untersberg ist wegen Mythen bei Esoterikern und Nationalsozialisten beliebt
  • 37-jähriger Andreas M. stürzte 60 Meter über steiles Gelände
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Daniel MacherRedaktor News

Der Untersberg liegt in der Grenzregion zwischen Deutschland und Österreich und ist nicht nur bei Wanderern und Touristen beliebt. Aufgrund zahlreicher Mythen wird er auch von Esoterikern und Nationalsozialisten verehrt. Er soll sogar Adolf Hitlers Lieblingsberg gewesen sein.

Das könnte ein Grund gewesen sein, warum sich am 29. September ein führender bayerischer Neonazi mit weiteren Personen dort zu einer «Gruppenwanderung» aufgemacht hatte. Andreas M. kam vom Ausflug jedoch nicht mehr zurück.

60 Meter in die Tiefe

Der 37-Jährige war auf einer regennassen Wurzel ausgerutscht und 60 Meter über teils senkrechtes Gelände abgestürzt, wie die Polizei berichtet. Zwei Helikopter waren im Einsatz, um den Verunglückten aus dem unwegsamen Gelände zu bergen.

Zwei Begleiter von M. mussten ebenfalls ausgeflogen werden. Laut dem Nachrichtenportal T-Online standen sie unter Schock und konnten nicht mehr selbständig absteigen.

«Kameraden» fordern Gedenktafel

Wer die Wanderer waren und was der genaue Grund für den Aufstieg war, ist nicht bekannt. Es soll sich aber um eine «30-köpfige internationale Gruppe» gehandelt haben, berichtete der Kreisverband Berchtesgadener Land des Roten Kreuzes.

Bekannt ist, dass M. Vorstandsmitglied der rechtsextremen Partei «Der III. Weg» war und bereits in der Vergangenheit den Untersberg bestiegen haben soll. Davon soll es auch Fotos mit der Parteifahne geben.

Mehrere Spendenaufrufe für M.

Nachdem die Nachricht über M.s Tod die Runde gemacht hatte, starteten mehrere rechtsextreme Gruppen Spendenaufrufe. Auch eine Gedenktafel am Berg fordern Gesinnungsgenossen. «Ich bitte euch, einem kleinen Mädchen beizustehen, welches den Vater niemals kennenlernen wird», heisst es auf einer Spendenseite.

Das Opfer hinterlässt eine Frau und ein im Juni geborenes Kind. Inzwischen sollen fast 20'000 Euro zusammengekommen sein.

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