Der russische Generalstab trifft Entscheidungen auf der Grundlage von Karten, die nicht die Realität auf dem Schlachtfeld widerspiegeln. Dies berichtet das Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf russische Militärblogger.
Der Blogger Roman Aljochin behauptet auf seinem Telegram-Kanal: Der Generalstab der russischen Armee verwendet teilweise Karten, die von der realen Situation an der Front abweichen. So würden die Soldaten gezwungen, Operationen auf der Grundlage falscher Darstellungen durchzuführen.
Diese Information habe er von Soldaten, die sich direkt an der Front befinden. Der Blogger veröffentlichte die Behauptung, nachdem ein anderer Militärblogger in den sozialen Medien gefragt hatte, wieso die russischen Kräfte keine angeblichen grossen ukrainischen Truppenkonzentrationen nahe der Frontlinie angreifen.
«Sie treiben so die Soldaten an»
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«Es gibt eine echte Karte und eine andere für den Generalstab. Auf den beiden Seiten sind völlig unterschiedliche Layouts abgebildet», so Aljochin. Laut dem Blogger würde der Generalstab und die Kommandanten extra mit falschen Karten arbeiten. «Sie treiben so die Soldaten an, um die reale Karte näher an die Karte des Generalstabs anzugleichen», erklärt Aljochin. Das seien Versuche, den Fortschritt im Ukraine-Krieg zu beschönigen.
Offenbar nicht die einzigen Probleme, mit denen die russischen Soldaten zu kämpfen haben. So soll es auch schon vorgekommen sein, dass die Kommandanten die Vorwärtsbewegungen oder Rückzüge ihrer Einheiten nicht korrekt gemeldet hatten. Auch deshalb sollen die Karten des Generalstabs ungenau sein. (ene)