Und taucht dann unter
US-Student gesteht Vergewaltigung auf Facebook

Auf einer College-Party wurde die damals 18-jährige Amerikanerin Shannon K. von einem Studenten vergewaltigt. Doch die Beweise reichten der Staatsanwaltschaft nicht für eine Anklage – bis der Täter sieben Jahre später ein Geständnis ablegt.
Publiziert: 12.09.2023 um 17:01 Uhr
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Shannon K. kämpft seit Jahren für Gerechtigkeit.
Foto: RTL

Der letzte Tag des ersten Semesters am Gettysburg College war vorbei, eine grosse Party stand an. Shannon K.* (18) ging am 14. Dezember 2013 mit Freundinnen feiern und lernte Ian C.* kennen. Beim Tanzen lehnte die Studentin seine Annäherungsversuche ab und ging mit einem Bekannten nach Hause, der sie ins Wohnheim begleitete, damit sie sich sicher fühlte. Alleine wollte sie nicht gehen.

Doch als sie zu Hause war, klopfte es plötzlich an ihrer Türe. Es war Ian C., der ihr gefolgt, war. «Er weigerte sich, zu gehen, dann hat er mich vergewaltigt. Fing danach an zu weinen und ist dann nach Hause gegangen», erinnert sich Shannon im Interview mit RTL.

Er werde es nie wieder tun

Sofort meldete die junge Amerikanerin die Vergewaltigung bei der Polizei – doch es wurde keine Anklage erhoben. «Meiner Meinung nach gab es zu dem Zeitpunkt schon genügend Beweise, um ihn anzuklagen, aber das entsprach offenbar nicht der Einschätzung des Staatsanwalts», sagt Shannons Anwältin Andrea Levy.

Mehr oder weniger erfolgreich konzentrierte sich Shannon auf andere Dinge im Leben und versuchte, die schlimme Nacht zu vergessen. Völlig unerwartet entdeckte die heute 28-Jährige im Juli 2020 eine sechs Monate alte Facebook-Nachricht ihres Vergewaltigers: Er gesteht die Tat und verspricht ihr, so etwas nie wieder zu tun.

Vergewaltiger seit drei Jahren unauffindbar

Dank der neuen Beweise erhebt die Staatsanwaltschaft endlich Anklage. Doch es gibt ein Problem: Seit drei Jahren gibt es keinen Anhaltspunkt über den Aufenthaltsort von Ian C. – weder Kreditkartenzahlungen noch Social-Media-Posts. Wie Shannons Anwältin gegenüber RTL erklärt, glauben die Strafverfolgungsbehörden, dass sich Ian wahrscheinlich in Europa aufhält. «Die Polizei geht davon aus, dass er einen falschen Namen oder eine falsche Identität verwendet, wo immer er sich auch aufhält.»

Shannon ist überzeugt, dass sie nach langer Zeit endlich Gerechtigkeit erfahren kann. Sollte der Flüchtige gefasst werden, muss er mit mindestens zehn Jahren Haft rechnen. (gs)

* Namen bekannt 

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