Um Putins Truppen zu besiegen
Finnland will Ukrainer für Winter trainieren

Während die Russen Kraftwerke im Land bombardieren, bereitet sich die Ukraine auf einen harten Winter vor. Nun hat Finnland militärische Hilfe angeboten. Seine Armee kennt sich mit Kriegsführung bei Minustemperaturen aus.
Publiziert: 30.11.2022 um 15:32 Uhr
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Schon jetzt ist es eisig in der Ukraine.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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Johannes HilligRedaktor News

Schon jetzt herrschen Minusgrade in der Ukraine. Doch es wird noch viel frostiger. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) hat seine Landsleute auf einen harten Winter mit heftigen russischen Angriffen eingestellt. «Solange sie Raketen haben, werden sie nicht ruhen», sagte Selenski erst am Sonntag.

Putins Truppen greifen derzeit Kraftwerke an und schneiden ukrainische Haushalte von Heizwärme, Strom und Wasser ab. Die Nato will deshalb ihre Winterhilfe für Kiew aufstocken. Präsident Wladimir Putin (70) wolle «den Winter als Kriegswaffe» einsetzen, sagte Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg (63) am Dienstag beim Treffen der Aussenminister in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.

Doch auch auf dem Schlachtfeld wird der Winter zur Herausforderung. Deswegen hat Finnlands Präsident Sauli Niinistö (74) seine Hilfe angeboten, die Ukrainer für den Kampf im Winter vorzubereiten und auszubilden. Der Präsident hatte eine grossangelegte Übung des finnischen Heeres mit der Luftwaffe und Grenzschutztruppen besucht. Die Truppen trainieren unter winterlichen Bedingungen.

«Wir wissen, wie man sie benutzt»

Niinistö zeigte sich im weissen Tarnanzug und erklärte gegenüber Reportern, die Soldaten in der Ukraine nicht nur mit Waffen zu unterstützen zu wollen, sondern auch mit dem richtigen Umgang im Winter. «Natürlich könnte eine Ausbildung an diesen Geräten sehr sinnvoll sein. Wir wissen, wie man sie benutzt», sagte der Präsident am Dienstag, wie der finnische TV-Sender YLE berichtet.

Finnland wurde 1939 von der Sowjetunion überfallen. Die Finnen leisteten trotz des eiskalten Winters und einer Übermacht an russischen Soldaten erbitterten Widerstand und fügten der Roten Armee grosse Verluste zu. Am Ende waren sie dennoch gezwungen, Moskau einen grossen Teil der östlichen Region Karelien abzutreten.

Der Winter dürfte übrigens auch für Putins Soldaten hart werden. Anders als die Ukrainer haben die russischen Truppen keine Nato-Schlafsäcke, mit denen sich auch die beissenden Nächte im Donbass mit nicht selten minus 30 Grad unbeschadet überstehen lassen. (jmh)

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