Ukrainische Militärärztin fürchtete um die Zukunft ihres Babys
Babyglück nach Freilassung aus russischer Gefangenschaft

Der Traum von Marjana Mamonova ging in Erfüllung. Die Ukrainerin schaffte es nach fünf Monaten nicht nur heil aus russischer Gefangenschaft raus, sondern brachte drei Tage später auch noch ihr Kind in der Freiheit zur Welt.
Publiziert: 26.09.2022 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 18:19 Uhr
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Marjana Mamonova war schwanger, als sie im Stahlwerk Asowstal gefangen genommen wurde.
Foto: Veteranenstiftung Ukraine

Die ukrainische Militärärztin Marjana Mamonova (31) war in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol im Einsatz, als sie im April von der russischen Armee gefangen genommen wurde. Besonders schlimm war für die Frau die Tatsache, dass sie zu diesem Zeitpunkt im vierten Monat schwanger war!

Fünf Monate musste sie im Lager in Oleniwka in der Region Donezk ausharren. Ihre Angst war gross, das Baby in Gefangenschaft zur Welt bringen zu müssen. Doch am Donnerstag wurde sie zusammen mit anderen Kämpfern des Stahlwerks Asowstal befreit. Drei Tage später gebar sie ein gesundes Mädchen, wie jetzt bekannt wird.

Die Zeit im Lager waren für Mamonova alles andere als ein Zuckerschlecken. Berichten einer Mitgefangenen zufolge musste sie mit 20 Frauen in einem Raum auf dem Boden schlafen, nachdem sie im Stahlwerk festgenommen und ins Lager gebracht worden war.

«Als die Frauen erfuhren, dass Marjana schwanger war, versuchten alle, ihr zu helfen», sagte Anna Woroschewa gegenüber der BBC. «Sie bekam zu essen und alle sorgten sich darum, dass sie genug frische Luft bekam.»

Spitalpersonal behandelte die Schwangere gut

Wie Mamonova nach ihrer Freilassung gegenüber dem Blogger Wolodimir Solkin erzählte, sei sie im letzten Monat ins Spital in der Stadt Donezk, die von den Separatisten kontrolliert wird, verlegt worden. Das Personal habe sie gut behandelt, erzählt sie im Video. «Niemand hat mir dort weh getan, niemand hat mich gedemütigt. Ausserdem sprach ich Ukrainisch, und es gab keine Streitigkeiten über die Sprache im Krankenhaus», sagte sie im Video.

Die werdende Mutter sorgte sich in dieser Zeit jedoch um die Zukunft ihres Kindes. Sie befürchtete, dass ihr Baby zur Adoption freigegeben würde, sollte sie es dort zur Welt bringen. Doch das Schicksal meinte es wohl gut mit ihr. Am Sonntag gebar sie ihre kleine Anna im Perinatalzentrum in Luzk. Mutter und Kind sind wohlauf.

«Herzlichen Glückwunsch an die kleine Ukrainerin Anna und ihre Eltern! Das sind tolle Neuigkeiten», schreibt der Bürgermeister von Mamonovas Heimat Riwne, Oleksander Tretjak, auf Telegram.

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Und auch die ukrainische Veteranenstiftung kommentiert die Baby-News auf Facebook: «Marjana machte sich Sorgen darüber, ob ihr Baby das Licht der Welt in der Ukraine erblickt. Und jetzt ging ihr Traum in Erfüllung. Ihre Tochter wurde zu Hause geboren.» (man)

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