Die Nachrichten aus der Ukraine sind beunruhigend: Die russische Armee plane eine «maximale Eskalation», wolle bald einen Mega-Angriff auf das Land starten. Das sagt Oleksi Danilow, Chef des ukrainischen Sicherheitsrats, in einem Interview mit dem britischen TV-Sender Sky News.
«Russland bereitet sich auf die maximale Eskalation vor. Sie sammeln ihre Kräfte, führen Übungen durch», sagt Danilow im Interview. Dieses wurde am Dienstag in der Hauptstadt Kiew aufgezeichnet.
Stehen härteste Monate noch bevor?
Es sei nicht auszuschliessen, dass Präsident Wladimir Putin (70) zum ersten Jahrestag des Krieges am 24. Februar einen weiteren grossen Angriff plane. «Wir halten derzeit viele Szenarien für möglich – auch dass es schon in den nächsten zwei bis drei Wochen zu einem Angriff kommen könnte», so Danilow. Deswegen würde sich das ukrainische Militär auf alle möglichen Szenarien vorbereiten.
«Klar ist: Am Jahrestag der Invasion wird Putin innenpolitische Erfolge vorweisen müssen», sagt ETH-Militärexperte Mauro Mantovani zu Blick. «Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer russischen Offensive vor dem 24. Februar.» Die Ukraine warne seit Monaten vor bevorstehenden Offensiven Russlands – auch in Richtung des Westens, so Mantovani.
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Auch Sicherheitsratschef Danilow sagt, dass die härtesten Kampfhandlungen erst noch bevorstünden. «Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um den Krieg zu entscheiden.» Zwar warnt der ukrainische Top-Offizielle vor der Invasion. Dennoch gebe es einen entscheidenden Unterschied: die Unterstützung des Westens. «Viele Länder haben damit begonnen, uns maximale Unterstützung zuzusichern. Das hilft uns enorm.»
Westen sieht noch keine Anzeichen
Trotzdem appelliert er an den Westen, weiterhin Waffen zu liefern – unter anderem Kampfjets. «Es wäre grossartig, wenn wir Eurofighter-Jets erhalten würden. Auch F-16 wären toll.» Die USA schlossen eine Kampfjet-Lieferung am Dienstag bereits aus.
Bei einer Pressekonferenz sagte ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums, noch gebe es keine Hinweise auf eine geplante Offensive Russlands. Man werde die Situation allerdings im Auge behalten. «Russland plant solche Ereignisse sehr oft auf bestimmte Daten hin. Trotzdem können wir bislang nichts erkennen, was auf eine baldige Invasion hindeutet.»
Für Danilow ist klar: Das oberste Ziel bleibt die Rückeroberung aller ukrainischen Territorien, die derzeit von Russland besetzt werden. «Wir haben den Support der gesamten Welt hinter uns – also werden wir auch gewinnen.»