Das Jugendgericht von Mailand hat im Verfahren über die Beschwerde der Grosseltern mütterlicherseits von Eitan (6) gegen die Ernennung der Tante väterlicherseits zum Vormund beschlossen, einen externen Vormund einzusetzen. Der einzige Überlebende des Seilbahnunglücks vom Monte Mottarone am 23. Mai wohne aber weiter in Italien bei der Tante väterlicherseits, Aya Biran-Nirko. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Die Richterin begründete demnach ihre Entscheidung mit dem Konflikt zwischen Eitans Familienangehörigen väterlicherseits und mütterlicherseits, der sich nach der Ernennung der Tante als Vormund entwickelt hatte.
Grosseltern zufrieden mit Urteil
Die Anwälte der Grosseltern mütterlicherseits zeigten sich laut Ansa zufrieden mit der Entscheidung des Gerichts. Die Grosseltern hatten beim Gericht in Pavia, wo Biran-Nirko wohnt, gegen die Ernennung der Tante als Vormund geklagt und stattdessen einen Dritten dafür gefordert.
Eitan hatte am 23. Mai dieses Jahres als einziger von insgesamt 15 Passagieren den Absturz der Gondel am norditalienischen Monte Mottarone überlebt. Der Grund, warum damals kurz vor der Bergstation das Zugseil der Seilbahn riss, ist bislang nicht abschliessend geklärt.
Entführung nach Israel
Eitans Eltern, Urgrosseltern und sein kleiner Bruder verloren damals ihr Leben. Der damals Fünfjährige kam danach bei seiner Tante unter. Die Familienangehörigen in Israel wollten ihn jedoch aus Italien holen.
Am 11. September brachte ihn sein Grossvater Peleg Ermittlungen zufolge gegen eine richterliche Anordnung mit einem mutmasslichen Komplizen zunächst in die Schweiz und dann per Privatflug nach Israel. Nach einer Klage durch mehrere Instanzen entschied das höchste israelische Gericht Ende November, der Junge solle wieder nach Italien zu seiner Tante. Anfang Dezember kehrte Eitan mit ihr per Flugzeug zurück. (SDA)