Das unschöne Gefühl eines Katers nach einer durchzechten Nacht kennt wohl jeder. Doch Poppy Beguely (20) aus dem neuseeländischen Auckland fühlte sich im Alter von 19 Jahren schon nach zwei Drinks am nächsten Tag richtig schlecht. Im April 2022 wachte die Schwimmlehrerin, die nebenbei auch als Floristin arbeitet, nach dem Ausgang erstmals mit starken Symptomen auf. Über ihre Geschichte hat sie mit einem Reporter des Portals Needtoknow gesprochen.
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Die junge Frau musste sich erbrechen, bekam Nasenbluten und entdeckte einen heftigen Ausschlag in ihrem Gesicht. Beguely glaubte zunächst, sie habe den Alkohol am Vorabend nicht vertragen. Bloss: Die Symptome gingen nicht mehr weg. Sie fing obendrein an, Blut zu husten.
Diagnose Lymphdrüsenkrebs
Zwischen Juni und Oktober 2022 wurde sie dreimal ins Spital eingeliefert. In allen Fällen hatte sie in der Nacht zuvor Party gemacht. «Fast jeden Abend, an dem ich ausging, musste ich mich noch in derselben Nacht oder am darauffolgenden Morgen übergeben», erzählt sie. Zwei Drinks – und es ging nichts mehr.
Lymphdrüsenkrebs ist eine aggressive Erkrankung des Lymphsystems. Typische Symptome sind geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen. Diese Art von Krebs kann jede Altersgruppe treffen.
Lymphdrüsenkrebs ist eine aggressive Erkrankung des Lymphsystems. Typische Symptome sind geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen. Diese Art von Krebs kann jede Altersgruppe treffen.
Die Ärzte gingen zunächst davon aus, dass Beguely an einer tiefen Venenthrombose leide. Ein Blutgerinnsel tief im Körper also? Als sie im Dezember 2022 auch noch Nackenschmerzen plagten, suchte sie einen anderen Arzt auf. Sie schilderte erneut ihre Symptome, der Arzt hatte sofort eine alarmierende Vermutung. «Ich hatte so lange Angst, dass etwas ernsthaft falsch sein könnte, und niemand würde herausfinden, was es war», schildert die junge Frau.
Neue Untersuchungen brachten schliesslich Klarheit: Poppy Beguely litt an Lymphdrüsenkrebs im dritten Stadium. Ein sechs Zentimeter grosser Tumor wuchs in ihrer Brust. Kurz nach ihrem 20. Geburtstag im Februar 2023 startete sie eine viermonatige Chemotherapie.
«Wusste ein Jahr lang nicht, was los war»
Damit nicht genug: Nach einer schweren Reaktion auf eine Bluttransfusion musste die Neuseeländerin eine Zeit lang im Spital bleiben. Sie berichtet von den «schlimmsten Schmerzen, die ich je in meinem Leben erlebt habe.» Aufgrund der vielen Schmerzmittel, die sie einnehmen musste, wurde auch noch ihr Magen-und-Darm-Trakt in Mitleidenschaft gezogen. Sie wog nur noch 35 Kilogramm und wurde über eine Sonde ernährt. «Das war das einzige Mal, dass ich wirklich Angst um mein Leben hatte.»
Heute ist Poppy Beguely auf dem Weg der Genesung und arbeitet mittlerweile auch wieder. «Letztendlich hat es mir eine andere Sicht auf das Leben gegeben. Ich bin dankbar, dass ich mein Leben zurückgewonnen habe, besonders nachdem ich ein Jahr lang nicht gewusst hatte, was los war», resümiert sie rückblickend. (nad)