Wer das Jahr von Heinz Lindner (33) als turbulent beschreibt, untertreibt. Innert wenigen Monaten erlebte der frühere österreichische Nationaltorhüter emotionale Höhenflüge und niederschmetternde Tiefs.
Wenige Monate nachdem er seine langjährige Partnerin Anna-Christina geheiratet hat, wird Lindner im Februar zum ersten Mal Vater. Doch die junge Familie wird kurz darauf auf eine harte Probe gestellt. Im Mai macht Lindner eine schlimme Nachricht publik: Er ist an Hodenkrebs erkrankt und muss sich einer Operation unterziehen.
Er gilt noch nicht als geheilt
«Die Diagnose war ein echter Schock», erzählt der Österreicher nun in einem Interview im «Walliser Boten». Glücklicherweise wurde der Krebs frühzeitig erkannt. «Bei der Operation wurde gottlob festgestellt, dass der Tumor noch nicht gestreut hatte», erzählt Lindner. Die erste grosse Nachuntersuchung sei gut verlaufen, die Ärzte hätten keine Auffälligkeiten festgestellt.
Als geheilt gilt der Goalie aber noch nicht. Nach einer Krebsdiagnose müssen vier Jahre ohne Rückfall vergehen, um diese Gewissheit zu haben.
Lindner will kein Stinkstiefel sein
Dennoch fühlt sich Lindner fit – so fit wie vor seiner Erkrankung. «Nach der Krebsoperation konnte ich relativ bald wieder vollumfänglich und ohne Rücksicht trainieren.» Im September feierte er in einem Testspiel sein Comeback. Ein «sehr schönes Gefühl» sei es gewesen, wieder mit den Mitspielern auf dem Platz zu stehen.
Doch auch hier währt Heinz Lindners Freude nur kurz. Denn seither kam er nicht mehr zum Einsatz – weil der FC Sion nicht einmal eine Spielerlizenz für ihn einlösen will. Er trägt es mit Fassung: «Ich bin kein Typ, der wegen seiner sportlich unbefriedigenden Situation für schlechte Stimmung sorgt. Im Training gebe ich mein Bestes. Wenn man mich braucht, bin ich bereit.» Die Entscheidung des Trainers könne er nachvollziehen.
Beim Ösi-Höhenflug hats keinen Platz mehr für Lindner
Seinen grossen Traum, 2024 mit Österreich an der EM in Deutschland dabei zu sein, muss der gebürtige Linzer jedoch begraben. Während er bei den ersten zwei EM-Quali-Siegen der Österreicher noch zwischen den Posten stand, hat er nun keinen Platz mehr in der Nationalmannschaft. «Ich bin Realist. Ich spiele derzeit nicht einmal in der zweithöchsten Schweizer Liga. In Österreich gibt es gute Torhüter, die jede Woche starke Leistungen abliefern.»
Lindners Karriere hat einen Vollcrash erlitten – von hundert auf null. Doch der Sion-Keeper gibt die Hoffnung nicht auf: «Ich weiss, dass es genauso schnell in die andere Richtung gehen kann.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |