Auf einen Blick
- Trump will Grönland kaufen. Geopolitisch und technologisch sinnvoll für die USA
- Grönland besitzt riesige Bodenschätze, darunter seltene Erden für Mobiltelefone
- 56'000 indigene Bewohner Grönlands sind seit 2009 faktisch autonom
Donald Trump (78) hat in seinem Leben für vieles bezahlt: für Hochhäuser, für Pornostars, deren Verschwiegenheit und für drei Verlobungsringe. Grönland allerdings wäre die erste Insel, die er kauft – mit dem Geld der US-Bürger. Dass er sich das riesige Eiland zwischen Russland und den USA krallen möchte, meint er wirklich ernst.
Geopolitisch wäre das sogar sinnvoll. Heute schon horchen US-Spezialisten auf der grönländischen Pituffik Space Base nach Russland hinüber. Auch Europa könnte vom verstärkten US-Schutz gegen die russischen Späher im hohen Norden profitieren.
«Amerikanisch-Grönland» hätte auch weitere Vorteile: Riesige Bodenschätze, darunter die auch für Mobiltelefone benötigten seltenen Erden, liegen dort unter dem Eis. Niemand wäre besser vorbereitet als die USA, die Mineralien zu fördern und damit ein Gegengewicht zum Mineralien-Dominator China zu schaffen.
Ausserdem ist es nichts Neues, dass ganze Regionen ohne Blutvergiessen freiwillig ihre Staatszugehörigkeit wechseln. 1867 kauften die Amerikaner den Russen für damals 7,2 Millionen Dollar Alaska ab. Auch ein «Kauf» von Grönland wäre denkbar.
Seit 2009 sind die Kalaallit, wie sich die 56'000 indigenen Bewohner der Insel nennen, faktisch autonom. Theoretisch könnten die Grönländer also selber über ihre Staatszugehörigkeit entscheiden.
Trump müsste ihnen bloss einen «great deal» bieten. Eine Million US-Dollar für jeden? Könnten sich die USA leisten. Dann noch ein paar Zückerchen für das diplomatische Abnicken Europas (zum Beispiel: Russen aus dem Donbass kicken und Nato-Beitritt für die Ukraine). Und schon wäre Trump der Coup des Jahrhunderts gelungen.