Auf einen Blick
- Trump spricht über Attentatsversuche bei Joe Rogan
- Trump zeigt seine Narbe von einem Schussattentat
- Trump und Kamala Harris liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen
Fast drei Stunden lang war Ex-US-Präsident Donald Trump (78) bei Podcaster Joe Rogan (57) zu Gast. Die Folge mit dem Republikaner wurde am Freitagabend unter anderem auf Youtube veröffentlicht. Innert zwei Stunden sammelte das Video mehr als eine Million Aufrufe.
Eines der zentralen Themen des Gesprächs waren die jüngsten Attentatsversuche auf Trump. Trump betonte die Gefährlichkeit, die ein Präsidentenamt mit sich bringt, und deutete an, dass Experten und Politiker nicht über die Anschläge auf sein Leben sprechen wollen. «Ich weiss, was ich tue. Man macht sich zur Zielscheibe, und es ist ein gefährliches Geschäft. Daran habe ich nie gedacht, als ich es getan habe», sagte Trump.
Er verriet ausserdem: «Um den Job des Präsidenten zu machen, braucht man die Einstellung eines Comedians.» Was genau damit gemeint ist, blieb offen.
«Es ist verdammt gut verheilt»
Trotz der Gefahren sieht sich Trump in seiner erneuten Kandidatur bestärkt. «Ich tue Dinge, die mich nicht unbedingt so beliebt machen. Ich tue einfach das Richtige», so der republikanische Präsidentschaftskandidat.
Trump zeigte in dem Interview auch eine Narbe, die er durch die Kugel des Attentäters Thomas Matthew Crooks (†20) bei einer Wahlveranstaltung in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania erlitten hatte. Die Schusswunde habe ihn zu einem «härteren Kerl» gemacht, behauptete Trump. «Es hat genau dort gezickt», erklärte er, während er auf die Narbe hinter seinem rechten Ohr deutete. Roegan antwortete daraufhin: «Es ist verdammt gut verheilt.»
Mitte Juli hatte Crooks während einer Rede Trumps das Feuer eröffnet. Er traf Trump am Ohr und löste Chaos aus, bevor er von einem Scharfschützen des Secret Service getötet wurde.
Will Trump die Verfassung ändern?
Trump sagte Rogan zudem, dass diese Wahl seine letzte sei. Als kommender US-Präsident wolle er das Wahlsystem «endlich reparieren». So sprach er sich für Papier-Stimmzettel anstatt der gängigen Wahlmaschinen aus. Diese seien viel verlässlicher und billiger. In den USA wird seit längerem darüber spekuliert, dass Trump als Präsident die Verfassung ändern will, weil diese nur zwei Amtszeiten erlaubt.
Das Tauziehen um die Präsidentschaft sei «ein Big Deal. Das ist 100-mal grösser als der Superbowl», unterstrich Trump. «Seit 56 Tagen habe ich keinen freien Tag mehr genommen.» Kamala Harris nehme dagegen dauernd freie Tage, behauptete Trump.
Wie für Rogans Podcast üblich, ging es wild durch die Themen. Auf Ausserirdische angesprochen, plaudert Trump über Piloten, die ihm erzählt hätten, dass sie «etwas gesehen hätten», das viermal schneller als das schnellste Flugzeug sei. Doch es wird noch irrer: «Es gibt keinen Grund zu denken, dass es auf dem Mars kein Leben gibt», so der Ex-US-Präsident. Rogan hakte anschliessend ein und erklärte, der Mars sei längst erforscht und bisher sei dort kein Alien entdeckt worden.
Im Gespräch mit Rogan liess sich Trump auch über seine ehemaligen Berater aus. John Kelly (74), sein Stabschef von 2017 bis 2019, der Trump vor wenigen Tagen als «Faschisten» bezeichnet hatte, nannte er einen «Mobber». Sein früherer Sicherheitsberater John Bolton (75) sei ein «Idiot», schob Trump nach. Nur, um ihn im selben Atemzug auf bizarre Art und Weise zu loben: Bolton sei durchgeknallt gewesen. «Jedes Mal, wenn andere Länder ihn sahen, dachten sie, es gäbe Krieg.»
Rogan erreicht Millionen
Rogan fragte Trump, wie er im Amt den Dritten Weltkrieg verhindern wolle. Russland sei «eine Kriegsmaschine», antwortete Trump – und versprach erneut «den Krieg sehr schnell» zu beenden. Über Kremlchef Wladimir Putin (72) und den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (46) sagte Trump: «Ich kenne beide gut. Ich werde sie beide treffen.» Einzelheiten nannte Trump nicht. «Wenn ich Ihnen genau sagen würde, was ich tun würde, könnte ich das Geschäft niemals abschliessen», fügte Trump hinzu.
Der Podcast «The Joe Rogan Experience» hat 14,5 Millionen Follower auf Spotify und 17,6 Millionen Abonnenten auf Youtube. Das Publikum ist überwiegend männlich. Trump liefert sich in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der demokratischen Kandidatin, der aktuellen US-Vizepräsidentin Kamala Harris (60).
Über seine Kontrahentin sagte Trump: «Kamala hat einen sehr niedrigen IQ. Sie hat einen sehr niedrigen IQ. Wissen Sie, ich bin auch dafür, Tests zu machen. Ich denke, jeder, der für das Präsidentenamt kandidiert, sollte einen Test machen.» Geht es nach ihm, sollte jeder Kandidat «kognitive Tests» machen, auch unabhängig vom Alter. Er legte nach: «Ich denke, Kamala sollte einen Test machen, weil etwas fehlt. Mit ihr stimmt etwas nicht.»