Über 250 Ortschaften rund um die Grossstadt Cherson wurden durch die Gegenoffensive der Ukrainer befreit. Doch die russischen Truppen kommen an anderen Stellen weiter.
So gibt es weiter heftige Kämpfe um die Stadt Bachmut in der Region Donezk. Bislang ist sie nicht an die Russen gefallen, allerdings scheint es, als gäbe es einen Strategiewechsel bei Putins Truppen.
Statt die Grossstadt, die einst 73'000 Einwohner hatte, anzugreifen, wird die Einkesselung in einer Zangenbewegung versucht. Seit Beginn dieser Woche nahmen die Russen südlich von Bachmut drei Ortschaften ein. Darunter soll sich auch die Kleinstadt Majorsk befinden. Durch diese verlaufen wichtige Zuglinien.
Majorsk soll gefallen sein
Die Stadt liegt rund 20 Kilometer von Bachmut entfernt. Laut Berichten haben die Ukrainer bis zuletzt gekämpft, sich aber nun in Majorsk ergeben müssen. Dies jedoch deutlich später, als es zunächst vom Kreml hiess. Denn die Nachricht über die Eroberung kam schon Mitte November vom Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.
Und auch nördlich von Bachmut versuchen die russischen Truppen, weiterzukommen. Laut einem Bericht der exilrussisch-oppositionellen Online-Zeitung «Waschnye Istorii» plane Russland eine Grossoffensive «ohne Rücksicht auf Verluste».
Grossoffensive offenbar geplant
Die Zeitung beruft sich auf zwei Quellen im russischen Generalstab und im Inlandsgeheimdienst FSB. Bis diese Offensive starten könne, versuche Russland mit einer defensiven Ausrichtung möglichst viel erobertes Gebiet zu halten.
Laut «Meduza» könnten die russischen Truppen die Offensive im Zentrum der Front bei der Stadt Bachmut starten. Dies könnte durch die jetzt angewendete Zangentaktik aus dem Norden und dem Süden der Stadt möglich werden. (euc)