Trotz Missbrauchsgutachten
Kardinal Marx wird weiter im Amt bleiben

Trotz dem Missbrauchsgutachten wird der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, weiterhin im Amt bleiben und nicht zurücktreten.
Publiziert: 27.01.2022 um 11:50 Uhr
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Bleibt weiter im Amt: Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wird nicht zurücktreten.
Foto: imago images/Sven Simon

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx will als Erzbischof von München und Freising im Amt bleiben, obwohl ihm in einem Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsfällen vor einer Woche Fehlverhalten vorgeworfen worden war.

«Ich klebe nicht an meinem Amt», sagte Marx am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in München. Sein Angebot eines Amtsverzichtes im vergangenen Jahr sei sehr ernst gemeint gewesen. Papst Franziskus habe anders entschieden und ihn aufgefordert, seinen Dienst weiterzuführen.

«Ich bin bereit, auch weiterhin meinen Dienst zu tun, wenn das hilfreich ist für die weiteren Schritte, die für eine verlässlichere Aufarbeitung, eine noch stärkere Zuwendung zu den Betroffenen und für eine Reform der Kirche zu gehen sind», sagte Marx.

Vertrauter von Papst Franziskus

Ein vor einer Woche vorgestelltes Gutachten hatte unter anderen Marx und seinen Vorgängern im Amt des Erzbischofs, Kardinal Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchsfällen vor und geht von mindestens 497 Opfern und 235 mutmasslichen Tätern aus - und von einem weit grösseren Dunkelfeld. Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., war von 1977 bis 1982 Münchner Erzbischof.

Marx gilt als enger Vertrauter von Papst Franziskus, er leitet den Päpstlichen Wirtschaftsrat. Von 2014 bis 2020 war Marx Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. (SDA)

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