Trotz Kritik
Banksy-Werk soll trotz Kritik aus Wales weggebracht werden

Ein Werk des mysteriösen britischen Streetart-Künstlers Banksy soll trotz Kritik aus der walisischen Stadt Port Talbot weggebracht werden.
Publiziert: 08.02.2022 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2022 um 14:55 Uhr
Arbeiter sichern eine Kiste mit dem Werk «Season's Greetings» («Frohe Festtage») des Straßenkünstlers Banksy. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Foto: Ben Birchall

Wie Besitzer und Kunstsammler John Brandler mitteilte, sollte das Kunstwerk am Dienstag von einem Ausstellungsraum in Port Talbot entfernt und vorübergehend an einem sicheren Ort eingelagert werden. Es werde damit vor Vandalismus geschützt, begründete Brandler den Schritt. Später solle es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das Graffito mit dem Titel «Season's Greetings» ("Frohe Festtage") tauchte im Jahr 2018 an einer Garagenmauer in der walisischen Industriestadt auf. Es zeigt einen kleinen Jungen in Winterkleidung, der mit seiner Zunge vermeintliche Schneeflocken auffängt - um die Ecke ist jedoch eine brennende Mülltonne zu sehen, die den Schnee als Aschepartikel entlarvt.

Waliser sind verärgert

Der Garagenbesitzer hatte das Werk an Brandler verkauft. Lokal- und Regionalpolitiker hatten sich für einen dauerhaften Verbleib in Wales eingesetzt, Brandler entschied sich aber anders.

Erst vor gut einem Monat war ein 42 Jahre alter Mann zu einer 14-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er versucht hatte, das Kunstwerk aus Wut über die Entscheidung zu zerstören.

Der Richter hatte jedoch teilweise Verständnis für die Motive des Mannes gezeigt. «Es kann gut sein, dass es nicht in Banksys Sinn war, dass das Gemälde Port Talbot je verlassen sollte», sagte der Richter einem BBC-Bericht zufolge. Er sei sich auch darüber bewusst, dass die Entscheidung, es zu entfernen, zu Unmut geführt habe. Trotzdem bezeichnete er die Reaktion des Mannes, das Werk zu zerstören, als «bizarr».

Kommunalpolitiker hatten sich unzufrieden gezeigt über die Entscheidung Brandlers. Gemeinderatsvorsitzender Ted Latham klagte im vergangenen Jahr, es hätte 100'000 Pfund (rund 125'000 Franken) im Jahr gekostet, das Werk auszuleihen und der Öffentlichkeit in der Stadt zugänglich zu machen. Berichten zufolge soll es künftig im ostenglischen Peterborough ausgestellt werden.

(SDA)

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