Es war ein Wettlauf zum Gipfel. Bergsteiger aus aller Welt reisten nach Pakistan, um dort Geschichte zu schreiben. Sie alle wollten nur eines: den K2 im Winter bezwingen. Eine Mammutaufgabe! Der zweithöchste Berg der Welt gilt als extrem schwierig. Der Gipfel liegt auf 8611 Metern Höhe. Der Aufstieg, schon im Sommer eine Tortur. Doch dieser Herausforderung wollte sich Sergi Mingote (†49) stellen – und bezahlte mit seinem Leben.
Auf dem Weg ins Basislager stürzte der Spanier am Samstag 800 Meter in die Tiefe. «Ein Armeehubschrauber hat das Basislager erreicht, um den Körper des Bergsteigers zurückzubringen», sagte Karrar Haidri, Sekretär des Alpinclubs von Pakistan (ACP), zur Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.
«Er wollte Geschichte schreiben»
Mingote galt als Ausnahme-Athlet, hatte bereits zehn Achttausender bestiegen. Den Mount Everest bezwang er von der Süd- und von der Nordseite und den K2 im Alleingang und ohne künstlichen Sauerstoff. Er hatte sich auch zum Ziel gesetzt, alle 14 Achttausender ohne Sauerstoff binnen 1000 Tagen zu besteigen. Spanien trauert um den Extrem-Bergsteiger.
«Er wollte Geschichte schreiben. Teil einer Expedition sein, die diesen Berg im Winter bezwingt. Ein tragischer Unfall riss ihn aus dem Leben», schreibt der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) auf Twitter.
«Wir haben es geschafft»
Während Mingote in den Tod stürzte, wurde fast zeitgleich auf dem K2 gejubelt. Ein Team von zehn nepalesischen Sherpas erreichte erstmals im Winter den Gipfel. Sie brachen um 1.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ am Freitag) zum Gipfelsturm auf und erreichten die Spitze um 16.56 Uhr. Bilder zeigen, wie die Männer voller Stolz auf dem K2 posieren und euphorisch die Flagge von Nepal hochhalten. «Wir haben es geschafft. Glaubt uns. Wir haben es geschafft», schrieb die Gruppe ergriffen auf Twitter.
Der K2 wurde 1954 zum ersten Mal bestiegen. Er gilt als weit anspruchsvoller als der knapp 8849 Meter hohe Mount Everest, der höchste Berg der Welt. Gründe sind unter anderem die steile Route und die Lawinengefahr. Bisher haben ihn nur rund 300 Menschen bestiegen. 2008 wurden elf Bergsteiger von einer Lawine getötet. Im Norden Pakistans erhebt sich auch der als «Killerberg» gefürchtete Nanga Parbat (8125 Meter), einst auch als «Schicksalsberg der Deutschen» bekannt. (jmh/SDA)