Er wollte nur sein adoptiertes Büsi auf den Arm nehmen. Jetzt ist Henrik P.* (†33) aus einer dänischen Kleinstadt tot. Der Vorfall, der den jungen Mann das Leben kostete, geschah bereits vor vier Jahren. Das Tier hatte ihn im Jahr 2018 in den Finger gebissen. Was zunächst zwar schmerzhaft war, aber harmlos erschien, wurde immer schlimmer. Der Finger wurde immer dicker. Also ging P. ins Spital.
Was er und seine Familien zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Das Büsi hatte bei dem Biss eine Ader getroffen – mit fatalen Folgen. Er infizierte sich mit fleischfressenden Bakterien. Im Fachjargon als nekrotisierende Fasziitis bekannt.
Ärzte versuchten, den Finger zu retten. Ohne Erfolg. Sie mussten ihn schliesslich amputieren. Doch es wurde nicht besser. P. fühlte sich weiterhin schwach. Sein Immunsystem war am Ende. Er wurde immer wieder krank, bekam zum Beispiel eine Lungenentzündung, Diabetes und Gicht. Und dann passierte es. Vier Jahre nach dem Biss hörte sein Herz auf zu schlagen.
Kleine, spitze Zähne können sich tief ins Gewebe bohren
Seine Familie teilt nun die tragische Geschichte mit der Öffentlichkeit, um auf die Gefahren von solchen Verletzungen aufmerksam zu machen. Tatsächlich dürfe man einen Katzenbiss nicht unterschätzen, rät auch Mediziner Christoph Specht. «Katzen haben kleine, spitze Zähne und hinterlassen häufig tiefe Verwundungen. Das heisst, die Keime, die sie im Mund haben, können tief ins Gewebe gelangen», sagt der Arzt zu «RTL». Bei einem Biss solle man aber nicht gleich in Panik verfallen.
Der Mediziner empfiehlt: «Wenn der Biss nur oberflächlich ist, ist das kein grosses Thema. Reinigen und spülen Sie die Stelle mit Wasser aus, das ist immer gut, und beobachten Sie die Wunde.» Falls man unsicher ist, kann man einfach zum Arzt gehen und mit einem Antibiotikum gegen mögliche Bakterien vorgehen.
Gicht wegen Büsi-Biss?
Wenn es zu stärkeren Schmerzen kommt oder sogar zu Fieber und Schüttelfrost, dann sei es ernst und man müsse unbedingt einen Hausarzt aufsuchen, denn es könnte sich dann um eine Blutvergiftung handeln. Im schlimmsten Fall sei dann eine Amputation notwendig, so wie bei Henrik P. aus Dänemark. Nur so könnten die Bakterien gestoppt werden.
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Dass der Büsi-Biss tatsächlich beim Dänen zu Gicht führte, kann der Mediziner nicht ganz glauben. «Ja, ein Katzenbiss kann langwierig sein und zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen, aber nach vier Jahren eine Krankheit wie Gicht auslösen? Das kann eigentlich nichts mit dem Biss zu tun gehabt haben.» (lrc)
*Name bekannt