Luxus-Ferien mit Tochter in Europa
Oligarchen mit sanktioniertem Duma-Politiker verwechselt

Der russische Oligarch Wladimir Plotnikow reist mit seiner Tochter Sonja durch Europa. Sie dokumentiert ihre Sommerferien auf Instagram. Zunächst hiess es, dass sie gar nicht hier sein dürfen. Ein Irrtum – wie sich jetzt herausstellt.
Publiziert: 19.07.2022 um 02:51 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2022 um 17:01 Uhr
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Dieses Foto von Oligarchen-Tochter Sonja Plotnikowa mit ihrem Vater Wladimir Plotnikow ist in Kroatien entstanden.
Foto: Instragam

Wladimir Plotnikow, russischer Politiker, und seine Tochter Sonja Plotnikowa machen Europa-Ferien. Es geht nach Italien, Österreich und Kroatien. Ein Sommertraum. Zahlreichen Medien zufolge, hätte der Vater gar nicht in Europa sein dürfen, weil er auf der Liste der EU-Sanktionierten stehen soll. Auch Blick berichtete darüber.

Es handelt sich jedoch um eine Verwechslung. Der sanktionierte Politiker ist der Abgeordnete der russischen Staatsduma und Vertrauter von Wladimir Putin (69) Wladimir Plotnikow aus Moskau. Der gleichnamige Vater von Sonja Plotnikowa ist jedoch der nicht sanktionierte und parteilose Abgeordneten des Stadtparlaments von Perm. Er darf also ganz legal durch Europa reisen.

«Du bist hier nicht willkommen»

Unter den Bildern der Oligarchen-Tochter Sonja Plotnikowa sammelt sich nach den Berichten massive Kritik. «Du bist hier nicht willkommen», heisst es unter einem Bild der jungen Frau in Wien. «Besuch Butscha», heisst es unter einem Bild von ihr aus Kroatien. Eine Anspielung auf das von russischen Soldaten angerichtete Massaker in dem ukrainischen Ort, wie der Vorwurf der ukrainischen Regierung lautet.

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Teilweise sind die Kommentare deutlich extremer. Und dennoch stachelt Sonja Plotnikowa die Kommentatoren noch an. In ihrer Instagram-Story schreibt sie: «Stolz, russisch zu sein.» Und: «Schreibt eure Hass-Kommentare unter dieses Bild».

Wie die «Berliner Zeitung» berichtet, unterscheide sich die Haltung zur Ukraine von Perm-Plotnikow kaum vom Abgeordneten in Moskau. Er habe dem Bericht zufolge eine «patriotische Schulbildung» gefordert, da viele Studenten die «Spezial-Militäroperation» ablehnen würden. (euc)

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