Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos ist nach eigenen Angaben bei einem ukrainischen Luftangriff in Donezk verletzt worden. Er habe Verletzungen am Rücken durch Granatsplitter erlitten und müsse operiert werden, erklärte Dmitri Rogosin (59) am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.
Laut Rogosin ereignete sich der Vorfall bei einem «Arbeitstreffen» in einem Hotelrestaurant. Nur: Diese Angaben sind falsch! Ausgerechnet der russische Staatssender Rossia 24 fiel dem Putin-Vertrauten in den Rücken. Der Sender berichtete, dass der ehemalige Roskosmos-Chef nicht etwa ein Arbeitstreffen abhielt – sondern eine rauschende Geburtstagsparty.
Der Putin-Vertraute soll demnach am Mittwoch seinen 59. Geburtstag mit Gästen und Musikern gefeiert haben. Plötzlich seien Geschosse in das Lokal eingeschlagen. Bei dem Angriff habe es mehrere Tote und Verletzte gegeben. «Ich bin verletzt, ein drei mal vier Millimeter grosser Splitter ist über dem rechten Schulterblatt eingedrungen», schrieb Rogosin.
Umgeworfene Festtische
Laut Medienberichten soll Rogosin zudem eine tiefe Wunde am Gesäss, eine am Kopf und eine am linken Oberschenkel erlitten haben. Bei dem Angriff wurde zudem auch der Vorsitzende der pro-russischen Regierung in der Region Donezk, Witali Khotsenko, verletzt. Beide sind jedoch ausser Lebensgefahr.
Der Angriff sei «mit hochpräziser Munition erfolgt, die wahrscheinlich von einem Lastwagen aus mit einem französischen Caesar-Artilleriesystem abgefeuert wurde», erklärte der zuständige russische Untersuchungsausschuss. Fernsehbilder zeigten umgeworfene Tische in einem Saal mit beschädigten Fenstern und Wänden. Die Tische sind festlich gedeckt.
Rogosin, der im Juli von Roskosmos entlassen worden war, leitet derzeit eine Gruppe von Militärberatern, die pro-russische Separatisten in der Ukraine unterstützen. Eigenen Angaben zufolge stieg er in den vergangenen Monaten regelmässig in dem Hotel ab, wenn er sich in Donezk aufhielt. Donezk ist eine der vier von Moskau annektierten Regionen und eine Hochburg pro-russischer Separatisten. (zis/AFP)